Wegen Corona-Zahlen: Berlin stoppt Modellprojekte für Kultur und Sport
Theater und Clubs sollten mit Test und Hygienekonzept in einen Testbetrieb gehen. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat das Projekt gestoppt.

Berlin-Wegen der Corona-Zahlen hat der Berliner Senat den Stopp von Modellprojekten für Kultur- oder Sportveranstaltungen mit Zuschauern beschlossen. Das kündigte der Regierende Bürgermeister Michael Müller am Samstagabend nach der Senatssitzung an. „Es ist völlig klar, dass die Modellprojekte, die wir uns vorgenommen haben, für Kultur, für Sport, möglicherweise für Gastronomie, so jetzt nicht weiter umgesetzt werden können“, sagte der SPD-Politiker. Sie würden zurückgestellt.
„Wir haben zur Osterruhe vom 1. bis 5. April aufgerufen“, hieß es am Sonntag dazu von Seiten der Senatssprecherin. „Und das bedeutet jetzt auch für die Modellprojekte, dass diese erst mal nicht stattfinden können und verschoben werden müssen.“ Danach müsse die Lage neu bewertet werden. „Wann die Modellprojekte dann weitergeführt werden, werden wir uns genau ansehen und von der Entwicklung der Infektionszahlen abhängig machen.“
Bisherige Projekte wie das Konzert in der Berliner Philharmonie mit 1000 Besuchern oder ein Theaterabend im Berliner Ensemble vor einer Woche seien sehr erfolgreich umgesetzt worden, so Müller. „Ich finde es auch richtig, dass man immer wieder guckt, wie man mit zusätzlichen Möglichkeiten beim Impfen und beim Testen Dinge auch ermöglicht. Aber wir sind im Moment in einer Situation, wo man das nicht nahtlos weiterführen kann.“ Denn solche Veranstaltungen hätten Kontakte und damit neue Infektionsrisiken zur Folge.
Clubszene hatte trotz Corona gerade Hoffnung geschöpft
Mit den Pilotprojekten verband nach monatelanger Zwangspause vor allem der Kulturbetrieb große Hoffnungen – weit über Berlin hinaus. Sie sollten zeigen, dass auch in der Pandemie sichere Veranstaltungen möglich sind. Am Samstagabend lud auch die international bekannte Berliner Clubszene zu einer ausverkauften Pilotveranstaltung.
Laut Veranstalter kamen rund 70 Besucher, die sich vorher online anmelden, einen Schnelltests absolvieren und eine Maske tragen mussten. „Ein Funke der Hoffnung“, so die Berliner Clubcommission kurz vor dem Senatsbeschluss, der die Freude dämpfen dürfte.
Museen und Galerien in Berlin, darunter die berühmte Museumsinsel, bleiben offen. Besucher müssen aber künftig einen negativen Corona-Schnelltest vorweisen.
