Coronavirus: Gesundheitssenatorin warnt Berliner vor Leichtsinn

Noch seien Infektionsherde lokalisier- und isolierbar, sagt Dilek Kalayci. Doch das könne sich rasch ändern.

Dilek Kalayci (SPD), Gesundheitssenatorin in Berlin.
Dilek Kalayci (SPD), Gesundheitssenatorin in Berlin.dpa/Wolfgang Kumm

Berlin-Angesichts steigender Zahlen von Corona-Neuinfektionen in Berlin hat Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) die Berliner vor Leichtsinn gewarnt. 

Noch gehe es um große Fälle, bei denen die Bezirksämter die Kontakte recht gut nachverfolgen könnten, sagte Kalayci dem Sender RBB. „Die eigentliche Gefahr sehe ich, dass die Infektionen in Berlin sich streuen, das heißt, dass die Lockerungen (...) missverstanden werden, dass man sich jetzt supertoll in großen Familientreffen treffen kann und sich ohne Schutz begegnen kann“, erklärte sie. Ab diesem Samstag fallen die Kontaktbeschränkungen in Berlin weg. Die Menschen sollten nicht leichtsinnig werden, warnte Kalayci. Noch seien die Ausbrüche aber lokal isolierbar und die Bezirke hätten die Lage unter Kontrolle, sagte Kalayci. „Sie testen sehr weitgehend, versorgen die Menschen und sorgen dafür, dass sie zu Hause bleiben.“

Aktuell gibt es neben dem Hotspot in Neukölln auch rund 40 Neuinfektionen in einem Wohngebäude in Friedrichshain-Kreuzberg. In beengten Wohnverhältnissen erhöhe sich das Risiko einer Ausbreitung des Virus, sagte die Gesundheitssenatorin weiter.

Seit zwei Wochen steigen die Infektionszahlen stärker an. Ob es sich dabei um einzelne Ausbrüche oder eine Streuung handle, werde genau beobachtet, sagte die Senatorin. Wenn nach dem R-Wert auch eine zweite Corona-Ampel den grünen Bereich verlasse, müsse man schauen, ob man weitere Lockerungen doch sein lassen solle oder andere Maßnahmen ergreife. „Aber so weit sind wir noch nicht.“

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