Mallorca: Briten stornieren massenhaft ihre Urlaube
Großbritannien bezieht auch die Balearen mit in die Gebiete ein, für die eine 14-tägige Quarantäne gilt. Die Touristen reagieren mit Stornierungen. Hoteliers sprechen von „riesigen wirtschaftlichen Schäden“.

Palma de Mallorca-Nachdem die britische Regierung eine 14-tägige Quarantänepflicht für Reiserückkehrer aus Großbritannien erlassen hat, stornieren Briten massenhaft ihre Urlaube auf Mallorca. Das stellt Hoteliers vor massive Probleme. Die Präsidentin der mallorquinischen Hoteliersvereinigung FEHM, María Frontera, sagte der Mallorca-Zeitung: „Wir stehen am Abgrund. Und wir fallen gerade.“ Die wirtschaftlichen Schäden seien „riesig“.
Die spanische Regierung hatte zuvor erfolglos versucht, die Balearen von der Quarantäne-Regelung ausnehmen zu lassen. Die Begründung: Auf Mallorca und den anderen Inseln seien die Infektionszahlen im Vergleich zum Rest Spaniens gering. Die Bemühungen schlugen allerdings fehl: Großbritannien hält weiter an der Quarantäne-Pflicht auch für die Balearen fest.
Nach steigenden Ansteckungsraten in Spanien hatte Großbritannien am vergangenen Sonnabend kurzfristig die Quarantänepflicht für Spanien-Rückkehrer beschlossen. Für die spanische Reisebranche war dies eine ausgesprochen schlechte Nachricht, denn die Briten machen einen Großteil der Spanien-Urlauber aus. Auf Mallorca bilden sie nach den Deutschen die größte Gruppe der Touristen.
Auch Norwegen hat eine Quarantäne für Rückkehrer aus Spanien verfügt. Belgien und Frankreich differenzieren nach Regionen und raten von Reisen nach Katalonien und Aragón ab. Das Auswärtige Amt hat am Dienstag seine Reisehinweise aktualisiert und rät nun von Reisen nach Katalonien, Aragón und Navarra ab. Alle anderen Regionen, darunter Mallorca und die anderen Balearen-Inseln, sind von dem Reisehinweis ausgenommen.