Cyberattacken auf deutsche Windkraft-Unternehmen: Wer steckt dahinter?
Hacker griffen Nordex, Deutsche Windenergie und Enercon an. Ein Unternehmen vermutet nun öffentlich einen Zusammenhang mit dem Russland-Ukraine-Krieg.

Seit Beginn des Krieges in der Ukraine sind bereits drei deutsche Windenergie-Unternehmen gehackt worden. Betroffen waren Enercon am 24. Februar – dem Tag, an dem die Invasion Russlands in der Ukraine begann –, Deutsche Windtechnik am 12. April sowie der Turbinenhersteller Nordex am 31. März. Enercon vermutet laut einer Mitteilung des Unternehmens einen „Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg“. Die beiden anderen Firmen unterließen es, öffentlich einen solchen Zusammenhang herzustellen.
Das Wall Street Journal zitiert jedoch auch einen Sprecher von WindEurope, einer in Brüssel ansässigen Industriegruppe, wie folgt: „Der Zeitpunkt der Angriffe deutet auf mögliche Verbindungen zu Unterstützern der russischen Invasion in der Ukraine hin.“ Das Hackerkollektiv Conti behauptete überdies, für den Angriff auf Nordex verantwortlich zu sein.
Die EU setzt jetzt auf Kernkraft
Der Windkraft-Dienstleister Enercon hatte beinahe einen Totalausfall der Satellitenkommunikation für Windenergieanlagen zu verzeichnen. Bei 95 Prozent der Anlagen war die Satellitenkommunikation ausgefallen. Mittlerweile sind die 1217 Windparks wieder online, so das Unternehmen. Eine Gefahr für die Windenergieanlagen bestehe nicht und habe auch nicht bestanden.
Die Europäische Union (EU) importiert derzeit weniger russische Energie. Statt auf Öl und Gas setzt die EU verstärkt auf Kernkraft und erneuerbare Engergien. Im Februar hatte Deutschland bereits das Projekt Nord Stream 2, eine kurz vor der Inbetriebnahme stehende Gaspipeline, gestoppt.
