Daimler-Erpresser muss für sechs Jahre ins Gefängnis
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Mann elf Erpresserbriefe schrieb. Er gestand zudem, in Berlin eine Rohrbombe unter einem Auto gezündet zu haben.

Berlin/Stuttgart-Wegen der versuchten Erpressung des Autobauers Daimler ist ein Mann vom Stuttgarter Landgericht zu sechseinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Insgesamt habe der 31-Jährige elf Erpresserschreiben verfasst, sagte der Richter am Donnerstag. Die angestrebte Beute sei „wahnsinnig hoch“ gewesen.
Der zuletzt in Berlin lebende Mann forderte zwischen Dezember 2019 und April 2020 mehrfach hohe Millionenbeträge von dem Konzern. In einem Fall waren es 25 Millionen Euro, in einem anderen Fall verlangte er drei Millionen Euro.
Für den Fall der Nichtzahlung habe er unter anderem gedroht, Quecksilber in Fahrzeugen der Marke Mercedes zu verteilen. Anfang April wurde der Angeklagte in Berlin festgenommen, nachdem er in Berlin unter einer A-Klasse eine Rohrbombe zur Detonation gebracht hatte. Der 31-Jährige sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Er wurde nun unter anderem wegen versuchter besonders schwerer räuberischer Erpressung verurteilt.
Mit dem Urteil entsprach das Landgericht weitgehend dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die sechs Jahre und neun Monate Haft für den Mann forderte. Für die Verteidigung sollte der Angeklagte nicht länger als sechs Jahre hinter Gitter – fünf Jahre Haft seien Tat und Schuld angemessen.