DDR-Experte: Ehemaliger ZDF-Korrespondent Joachim Jauer ist tot

Der geborene Berliner starb im Alter von 82 Jahren. Der „Kennzeichen D“-Moderator wurde als „Brückenbauer zwischen Ost und West“ gewürdigt.

„Kennzeichen D“-Moderator Joachim Jauer ist im Alter von 82 Jahren gestorben.
„Kennzeichen D“-Moderator Joachim Jauer ist im Alter von 82 Jahren gestorben.ZDF/Svea Pietschmann

Der frühere ZDF-Korrespondent Joachim Jauer ist tot. Jauer starb am Freitag im Alter von 82 Jahren, wie das ZDF am Montag in Mainz mitteilte. Der geborene Berliner war in seiner ZDF-Karriere langjähriger Korrespondent in der DDR, Redakteur und Moderator des Magazins „Kennzeichen D“ und Leiter des Landesstudios Berlin.

ZDF-Chefredakteur Peter Frey würdigte Jauer als „Brückenbauer zwischen Ost und West“. „Joachim Jauer war lange Jahre für die ZDF-Zuschauerinnen und -Zuschauer der Mann, der ihnen den Osten erklärte“, sagte er. Drei Jahrzehnte lang habe er authentisch, kenntnisreich und aus eigener Anschauung unter anderem aus der DDR berichtet.

Joachim Jauer war in Berlin verwurzelt

Jauer wurde am 26. Juli 1940 in Berlin geboren, 1965 kam er zum ZDF. Von 1978 bis 1982 leitete er das Büro des Senders in der DDR und lebte in dieser Zeit auch in Ostberlin. Anschließend übernahm er bis 1982 die Redaktion des Magazins „Kennzeichen D“. Es folgten drei Jahre im Studio Bonn, danach weitere drei Jahre als Leiter des ZDF-Studios in Wien und als Korrespondent für Osteuropa. 1990 zog es ihn zurück nach Berlin zu „Kennzeichen D“. 1999 übernahm Joachim Jauer die Leitung des Berliner ZDF-Landesstudios bis zu seinem Ausscheiden im Juni 2002.

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Im Nachruf des ZDF heißt es: Am 2. Mai 1989 berichtete er als einziger westdeutscher Fernsehkorrespondent über den Abbau der Grenzanlagen durch ungarische Grenztruppen. Joachim Jauer formulierte an diesem Tag: „Heute endet hier an dieser Stelle die vierzigjährige Teilung Europas in Ost und West. Dies wird unabsehbare Folgen haben – für Europa, für die Deutschen in der Bundesrepublik und insbesondere in der DDR.“