Klimastreik in Berlin: Jarasch applaudiert Fridays for Future
Berlin, „Stadt voller Autobahnen, Asphalt und Armut“: Kurz vor der Wahl demonstriert Fridays for Future für mehr Klimaschutz. Auch Grünen-Kandidatin Bettina Jarasch war da.

Zwei Tage vor der Berliner Wiederholungswahl hat Fridays for Future für Freitag zum berlinweiten Klimastreik aufgerufen. An der Demonstration unter dem Motto „Berlin will Klima“ beteiligten sich nach Angaben der Klimabewegung am Freitag mehrere Tausend Menschen, auch Vertreter anderer Organisationen waren da. Vor dem Roten Rathaus forderten sie gemeinsam eine sozial-ökologische Transformation und eine 180-Grad-Wende der Politik.
Die kommende Wahl sei entscheidend für Berlins Beitrag zur 1,5-Grad-Grenze, erklärten die Klimaaktivisten. Die Stadt müsse jetzt alles dafür tun, schnellstmöglich eine gerechte und zukunftsfähige Politik zu machen. Klimaneutralität bis 2030 sei dafür „unverhandelbar“, ebenso wie eine radikale Mobilitätswende und eine Investitionsoffensive in energetische Sanierungen.
Klimaaktivisten: Parteien weigern sich, klimagerechte Politik anzubieten
Als Spitzenkandidatin der Grünen zeigte sich auch die Berliner Umweltsenatorin Bettina Jarasch bei der Klimademonstration. Sie applaudierte den Protestlern am Rande der Strecke. Auch Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) und andere Parteimitglieder der Grünen drückten ihre Zustimmung aus. Einzelne Demonstranten kritisierten den Auftritt der Senatorinnen, etwa mit Rufen oder Plakaten.
1,5°C ist an diesem Wochenende nicht wählbar, denn die Parteien weigern sich, klimagerechte Politik anzubieten. Dafür braucht es unseren Druck von der Straße! #BerlinWillKlima pic.twitter.com/HcEMPhStWT
— Fridays for Future Germany (@FridayForFuture) February 10, 2023
Laut Fridays for Future unternehmen die Berliner Parteien – einschließlich der Grünen – weiterhin zu wenig für den Klimaschutz. „Wir erleben seit Jahren keine zukunftswürdige Veränderung. Stattdessen wird weiter Politik für die Reichsten gemacht, auf Kosten von uns und den nächsten Generationen“, sagte Samira Ghandour, Sprecherin von Fridays for Future Berlin. „1,5 Grad ist an diesem Wochenende nicht wählbar“, hieß es auf dem Twitter-Account von Fridays for Future Deutschland, „denn die Parteien weigern sich, klimagerechte Politik anzubieten.“
Verkehrsstörungen wegen Demo in Mitte
Im Vorfeld hatte außerdem die Berliner Verkehrszentrale angesichts der Demonstration vor erheblichen Einschränkungen im Verkehr gewarnt. Der Bereich vom Roten Rathaus über Gertraudenstraße, Axel-Springer-Str., Rudi-Dutschke-Str., Friedrichstr., Stresemannstr., Leipziger Str., Französische Str. und Werderscher Markt zurück zum Rathaus, solle möglichst weiträumig umfahren werden. Um 16 Uhr war die Demo beendet, der Verkehr normalisierte sich wieder.
Die #Demonstration in Mitte ist beendet. Der Verkehr in der City beruhigt sich wieder.
— Verkehrsinformationszentrale Berlin (VIZ Berlin) (@VIZ_Berlin) February 10, 2023
Fridays for Future: Bundesweiter Protest für März angekündigt
Auf der Kundgebung traten unter anderem der Musiker Henning May von AnnenMayKantereit, die Berliner Indie-Band Il Civetto, die Musikgruppe Systemabsturz und der Poetry-Slammer Sebastian23 auf. Unterstützt wurde der Klimastreik unter anderem von der Initiative „Deutsche Wohnen und Co. enteignen“ und den Initiatoren des Volksentscheids „Klimaneustart 2030“. Den nächsten bundesweiten und globalen Klimastreik plant Fridays for Future für den 3. März.
