Berlin-Zahlreiche Menschen sind am Donnerstagabend vom Mauerpark Richtung Alexanderplatz gezogen, um gegen die Räumung der Kreuzberger Kiezkneipe „Meuterei“ zu demonstrieren. Die Demonstranten skandierten unter anderem „Bullenschweine raus aus den Kiezen“ und „Ganz Berlin hasst die Polizei“. An der Demonstration beteiligten sich nach Polizeieinschätzung etwa 900 Menschen, von Teilnehmern wurde die Zahl sogar auf 1500 bis 2000 geschätzt. Der Demonstrationszug wurde laut Polizei eng von Einsatzkräften begleitet. Vereinzelt sei es zu Steinwürfen und dem Abbrennen von Pyrotechnik gekommen, hieß es. Dabei habe die Polizei konsequent eingegriffen. Kurz nach 21 Uhr wurde die Demonstration aufgelöst.
20:22 Uhr - Mit mehr als 1.500 Menschen zieht die #TagX Demo durch Prenzlauer Berg. Man hört Glasbruch und Böller. #MeutereiBleibt #b2503 pic.twitter.com/k8R7pwL4aZ
— stadtrand aktion (@stadtrandaktion) March 25, 2021
Die Polizei hatte am Morgen, begleitet von Protesten, die Kneipe „Meuterei“ geräumt. Rund 1100 Polizisten waren im Einsatz. Laut Polizei wurden am Donnerstag insgesamt 36 Demonstranten, darunter 14 Frauen und 22 Männer, festgenommen. Am Freitagmorgen korrigierte die Polizei in einer ersten Bilanz die Zahl der Festgenommenen auf 24. Wie eine Sprecherin am Morgen der Berliner Zeitung sagte, wurden 15 Polizeibeamte verletzt, elf Männer und vier Frauen. Zu den Verletzungen machte sie keine Angaben.
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Polizei und Feuerwehr rechnen nun mit einer einsatzintensiven Nacht. „Es sollte jeden demokratisch denkenden Menschen nachdenklich stimmen, dass wir für die Durchsetzung einer rechtsstaatlichen Entscheidung derart hohe Polizeipräsenz benötigen“, sagte Norbert Cioma, Landeschef der Berliner GdP.
Bereits am Dienstagabend hatten Menschen mit einem Protestmarsch von der Kneipe zum besetzten Haus in der Rigaer Straße 94 gegen die Räumung der „Meuterei“ demonstriert. Die Stimmung war aufgeheizt und aggressiv. Demonstranten schossen Raketen ab und zündeten bengalisches Feuer und Böller. Die Polizei nahm sieben Verdächtige fest. Es gab insgesamt 22 Strafanzeigen wegen Widerstandshandlungen, versuchter Gefangenenbefreiung, Beleidigung und versuchter gefährlicher Körperverletzung.
