Der Spreewaldkahn soll zum Kulturerbe erhoben werden

Brandenburg schlägt den Spreewaldkahn, das Finsterwalder Sängerlied, das Klemmkuchenbacken und den Kachelofenbau als immaterielles Kulturerbe vor.

Ein Spreewaldkahn in Brandenburg (Archivbild)
Ein Spreewaldkahn in Brandenburg (Archivbild)dpa/Patrick Pleul

Der Spreewaldkahn, das Finsterwalder Sängerlied, das Klemmkuchenbacken im Fläming und der Kachelofenbau sollen nach dem Willen Brandenburgs immaterielles Kulturerbe werden. Das Kulturministerium schlug diese vier Bewerbungen nach Angaben vom Freitag für eine Eintragung in das bundesweite Verzeichnis vor. Kulturministerin Manja Schüle (SPD) sagte: „Das vielfältige immaterielle Kulturerbe ist Ausdruck von Kreativität und Traditionen und zeichnet die kulturelle Identität unseres Landes aus.“ Es bringe auch Menschen zusammen und schaffe Gemeinschaft.

Die Unesco fördert seit 2003 den Erhalt von Traditionen und Alltagskulturen. Das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes hat derzeit 131 Einträge, darunter das Märchenerzählen, die Weinkultur, das handwerkliche Bierbrauen und die deutsche Theater- und Orchesterlandschaft. Aus Brandenburg zählen etwa die Bräuche und Feste der Lausitzer Sorben, die manuelle Glas-Fertigung (Baruther Glashütte), die traditionelle Kalkmörtel-Zubereitung (Museumsdorf Rüdersdorf) und das Kaspertheater (Museum des Mitteldeutschen Marionettentheaters Bad Liebenwerda) dazu.

Wer entscheidet, was immaterielles Kulturerbe wird?

Der Spreewaldverein aus Lübben (Kreis Dahme-Spreewald) reichte die Bewerbung „Der Spreewaldkahn – Bau und Nutzung“ ein. Der Finsterwalder Chor und die Stadt Finsterwalde (Kreis Elbe-Elster) bewarben sich mit dem Finsterwalder Sängerlied. Die Stadt wurde 1901 erstmals als Sängerstadt bezeichnet.

Der Mitteldeutsche Heimat- und Trachtenverein aus Jüterbog (Kreis Teltow-Fläming) reichte die Bewerbung für das „Klemmkuchenbacken im und am Fläming“ ein. Der Klemmkuchen wurde vermutlich von flämischen Siedlern mitgebracht. Der Förderverein Ofen- und Keramikmuseum Velten (Kreis Oberhavel) und der Verein 850 Grad – handwerklicher Grundofen warben für das „Netzwerk Kachelofenbau – Traditioneller, handwerklicher Kachelofenbau“ von der Kachelherstellung in Velten bis hin zum Setzen traditioneller Öfen.

An dem Auswahlverfahren sind die Länder, die Kulturministerkonferenz, die Kulturbeauftragte der Bundesregierung und die Deutsche Unesco-Kommission beteiligt.