Deutsche Bauteile wohl in russischen Waffensystemen gefunden
Militär-Experten fanden im mobilen Borisoglebsk-2-Störsystem Teile aus mehreren Ländern – darunter Deutschland.

Die britische Regierung geht Vorwürfen nach, denen zufolge in Großbritannien hergestellte Teile in russischen Waffensystemen gefunden wurden. Wie mehrere Medien unter Berufung auf einen Bericht der Denkfabrik Royal United Services Institute (Rusi) berichten, fanden Experten bei der Untersuchung der von russischen Streitkräften zurückgelassenen Ausrüstung britische Hightech-Teile für Störsender und militärische Funkgeräte.
So wurden beispielsweise im sogenannten Borisoglebsk-2 mobile Störsystem Teile aus mehreren Ländern entdeckt. Neben dem britischen, US-amerikanischen, südkoreanischen, taiwanesischen und niederländischen wurden auch deutsche Bauteile entdeckt, heißt es.
„Tarnfirmen, Vermittler und Erpressung“
Rusi zufolge soll die russische Regierung „Tarnfirmen, Vermittler und Erpressung“ eingesetzt haben, um an westliche Bauteile zu gelangen. Das britische Ministerium für internationalen Handel will nun prüfen, wie es verhindern kann, dass Bauteile aus der Produktion britischer Hersteller in russisches Militärgerät gelangen kann. Ob die deutsche Bundesregierung eine entsprechende Untersuchung eingeleitet hat, ist unklar.
Ein Sprecher der britischen Regierung sagte: „Das Vereinigte Königreich hat eines der robustesten und transparentesten Exportkontrollsysteme der Welt. Wir nehmen alle glaubwürdigen Vorwürfe von Verstößen gegen die Exportkontrolle ernst und werden gegebenenfalls weitere Maßnahmen ergreifen.“
