Deutscher Hörbuchpreis an Nina Hoss und Max von Pufendorf

In sieben Kategorien wurde am Dienstagabend der Deutsche Hörbuchpreis verliehen. Hoss und von Pufendorf überzeugten die Jury mit ihren Stimmen. Bestes Hörspiel wurde die Adaption eines Klassikers.

 Ausgezeichnet mit dem Deutschen Hörbuchpreis: Nina Hoss.
Ausgezeichnet mit dem Deutschen Hörbuchpreis: Nina Hoss.Fabian Sommer/dpa

Köln-Schauspielerin Nina Hoss und ihr Kollege Max von Pufendorf sind als beste Interpreten mit dem Deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet worden. Hoss habe „ein ganz eigenes Kunstwerk“ geschaffen, indem sie dem Text „selbstbewusst und ruhig, hellwach und pointiert“ Raum gebe und die Figuren des Romans mit viel Empathie zu Personen werden lasse, lobte die Jury.

Von Pufendorf wurde als „Bester Interpret“ für die Lesung des norwegischen Romans „Ich ist ein anderer. Heptalogie III-V“ von Jon Fosse geehrt (Hörkultur Verlag). Der Schauspieler schaffe es, Zuhörerinnen und Zuhörer mit seiner packenden Sprachmelodie und klaren, warmen Stimme „ohne jegliche Hürde“ durch den Text gleiten zu lassen, hieß es. Insgesamt wurden sieben Preise verliehen.

Das „Beste Hörspiel“ ist eine Adaption des Klassikers „Bonjour tristesse“

Für das „Beste Hörspiel“ wurde Regisseur Ulrich Lampen für die Adaption des Klassikers „Bonjour tristesse“ von Françoise Sagan ausgezeichnet (Der Audio Verlag/HR). Das Hörspiel sei „wie ein Urlaub am Meer“ und sehr „lebensnah und überzeugend“.

In der Kategorie „Beste Unterhaltung“ ging der Preis an Luise Helm als Sprecherin des Romans „Eine Frage der Chemie“ von Bonnie Garmus (Hörbuch Hamburg/Osterwoldaudio). In einer beispielhaften „Symbiose von Text und Stimme“ verkörpere Helm die kämpferische Selbstbehauptung der Protagonistin in einem patriarchalen Umfeld.

Kinderjury vergibt Preis an „Sansaria. Träume der Finsternis“

Die Auszeichnung für das „Beste Kinderhörbuch“ vergab eine Kinderjury an den Fantasyroman „Sansaria. Träume der Finsternis“ (Oetinger audio), gelesen von Jona Mues. Seine abwechslungsreiche Lesung ziehe die Zuhörerinnen und Zuhörer in die fantastische Traumwelt hinein.

Als „Besten Podcast“ zeichnete die Jury die vierteilige Doku-Serie „17 Tage Scheitern - wie Freiwillige in Afghanistan aushalfen“ (WDR) von Mohamed Amjahid aus. Die packende, aber nicht vordergründige Dramaturgie lasse Raum für die journalistische Einordnung des Geschehens im Herbst 2021, als die Taliban das Land wieder übernommen hatten. Der Podcast über Freiwillige in Berlin, die Evakuierungsaktionen organisierten, sei „Weltgeschichte im Kleinformat“.

Dem vierteiligen Hörspielzyklus „Der Ring des Nibelungen“ verlieht die Jury den Sonderpreis „Das besondere Hörbuch“ (RBB/Der Audio Verlag). Die Regisseurin Regine Ahrem habe das 16-stündige Opernwerk von Richard Wagner zu einem fünfstündigen Fantasyhörspiel verdichtet, das „formal wie inhaltlich auf der Höhe der Zeit“ sei, lobte die Jury.

Die sechs regulären Kategorien sind mit einem Preisgeld von jeweils 3.333 Euro dotiert, das vom Verein Deutscher Hörbuchpreis gestiftet wird. Traditionell bildet die Preisverleihung den offiziellen Auftakt des Kölner Literaturfests lit.Cologne. Sie wurde live auf dem Radiosender WDR 5 übertragen.