16 Billiarden Tonnen: Diamantenfieber im All

Die Diamanten auf dem Merkur sollen durch die Kollision von Asteroiden mit dem Planeten entstanden sein.

Die Illustration zeigt die Anordnung der Planeten in unserem Sonnensystem.
Die Illustration zeigt die Anordnung der Planeten in unserem Sonnensystem.Imago/Leemage

Auf dem Planeten Merkur könnte sich ein riesiges Vorkommen an Diamanten befinden. Der US-Geologe Kevin Cannon stellte auf der diesjährigen Lunar and Planetary Science Conference eine Computersimulation vor, die belegen könnte, dass sich 16 Billiarden Tonnen Diamanten auf dem Gesteinsplaneten befinden könnten.

„Das ist die Zahl, die meine Computermodelle für die gesamte Merkur-Kruste ergeben“, so Cannon. Die Diamanten sollen durch die Kollision von Asteroiden mit dem Planeten entstanden sein. Der Merkur besitzt eine dünne Kruste aus Graphit – eine natürliche Form des Elements Kohlenstoff. Entsteht genügend Druck, dann kann sich der Graphit in Diamanten umwandeln. Auch durch einzelne Kometen – und Meteoriteneinschläge – kann die Entstehung der Diamanten verursacht worden sein.

Merkur-Mission nicht unmöglich

Allerdings soll nur ein Bruchteil der Diamanten von Edelsteinqualität sein. Der größte Teil des Vorkommens besteht wahrscheinlich aus verunreinigten Diamanten, die in der Industrie als Schleifmittel verwendet werden, so Cannon. Zudem sollen nur ein bis zwei Prozent der Diamanten direkt an der Oberfläche des Planeten liegen, heißt es.

Ob die Diamanten tatsächlich ausgegraben werden könnten, ist jedoch unklar. Der Merkur ist einer der am wenigsten erforschten Planeten. Bisher gab es zur zwei Weltraum-Missionen: Die „Messenger“-Raumsonde in den 2010ern und die Nasa-Sonde „Mariner 10“ in den 1970er-Jahren. Dies liegt vor allem an der Nähe des Planeten zur Sonne. Extrem schwankende Temperaturen zwischen 427 und minus 172 Grad Celsius würden eine Durchführung einer Mission erschweren. Den Planten zu erreichen, ist jedoch nicht unmöglich, so Cannon.