„Die Reichen sollen zahlen“: 1000 Demonstranten ziehen durch Wedding

Die Teilnehmer protestieren gegen Kapitalismus und für gesellschaftliche Veränderung. Polizisten begleiten die Demonstration.

Teilnehmer einer Demonstration mit dem Titel „Von der Krise zur Enteignung“ ziehen durch Wedding. 
Teilnehmer einer Demonstration mit dem Titel „Von der Krise zur Enteignung“ ziehen durch Wedding. dpa/Bernd von Jutrczenka

Berlin-Hunderte Menschen demonstrieren in Berlin-Wedding gegen den Kapitalismus und für gesellschaftlichen Veränderungen. Der Protestzug mit überwiegend jungen Teilnehmern startete am Freitagabend am Leopoldplatz. Polizisten begleiteten die Demonstration, die vom Leopoldplatz zum S-Bahnhof Gesundbrunnen führen sollte. Die Polizei gab die Zahl der Demonstranten mit knapp 1000 an. Die Demonstranten trugen Mund-Nasen-Schutz. Nach Angaben der Polizei könne es es zu Verkehrsbeeinträchtigungen kommen. Die Polizei teilte mit, allein am Freitag seien knapp 2000 Einsatzkräfte für die Sicherheit in der Stadt unterwegs.

Skandiert wurde etwa „Keine Rendite mit der Miete“. Auf Transparenten stand: „Die Reichen sollen zahlen“, „Wohnraum, Betriebe und Krankenhäuser in unsere Hände“ oder „Obdachlosigkeit beenden“. Linke und linksradikale Gruppen hatten unter dem Motto „Von der Krise zur Enteignung“ zu dem Protest aufgerufen. In sozialen Medien wurden Videos und Fotos geteilt. Die linke Stadtteilorganisation „Hände weg vom Wedding!“ unterstützt die Demonstration.

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Auf Balkonen und vom Dach eines Eckhauses wurden bengalische Feuer geschwenkt und Rauchtöpfe gezündet, als die Demonstranten vorbeiliefen. Es erklang laute Musik, Konfetti rieselte herab. Am späteren Abend wollten noch feministische Frauengruppen unter dem Motto „Take back the night – Wir nehmen uns die Nacht zurück“ durch Kreuzberg laufen.

Die Polizei wollte rund um den 1. Mai mit etwa 5000 Beamten im Einsatz sein. Zahlreiche Demonstrationen sind angemeldet worden. Polizeipräsidentin Barbara Slowik erwartete eine „anspruchsvolle, fordernde Einsatzlage“. Sie kündigte im RBB-Inforadio an, bei Verstößen gegen die Corona-Regeln würden Demonstrationen schnell aufgelöst. Zur „Demonstration zum revolutionären 1. Mai“, die vom Hermannplatz in Neukölln zum Oranienplatz in Kreuzberg ziehen will, erwartet die Polizei rund 10.000 Demonstranten