Dieter Hallervorden: Das Gendern ist eine Vergewaltigung der Sprache

Der Berliner Theaterbetreiber empfindet das Gendern als zwanghafte Sprachverunglimpfung. Er fühlt sich dabei an totalitäre Systeme erinnert. 

Intendant Dieter Hallervorden hat sich bei der Vorstellung des neuen Spielplans im Schlosspark Theater gegen das Gendern ausgesprochen. 
Intendant Dieter Hallervorden hat sich bei der Vorstellung des neuen Spielplans im Schlosspark Theater gegen das Gendern ausgesprochen. imago/Ralph Peters

Berlin-Der Komiker und Theaterbetreiber Dieter Hallervorden hat seine tiefe Abscheu gegen das Gendern in der deutschen Sprache zum Ausdruck gebracht. „Das Schlosspark Theater wird, so lange ich da ein bisschen mitzumischen habe, sich am Gendern nicht beteiligen“, sagte Hallervorden über seine Bühne in Berlin. 

„Allen Mitarbeitern steht es natürlich frei, das zu handhaben, wie sie möchten. Aber alles, was von Seiten des Theaters herausgegeben wird, wird nicht dazu dienen, die deutsche Sprache zu vergewaltigen“, sagte der 85-Jährige am Dienstag bei der Vorstellung des Spielplans 2021/2022.

Hallervorden: Sprache entwickelt sich nicht von oben herab auf Befehl

Seit Jahren wird in Deutschland diskutiert, wie die männlichen Formen in der Sprache durch weiter gefasste Begriffe ersetzt werden – um Frauen, aber auch etwa Transmenschen einzubeziehen. Das Gendersternchen wie bei Lehrer*innen ist eine Möglichkeit. Manche setzen an die Stelle auch einen Doppelpunkt oder einen Unterstrich. In gesprochener Sprache steht dafür eine kurze Pause mitten im Wort.

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„Natürlich entwickelt sich Sprache“, sagte Hallervorden. „Aber sie entwickelt sich nicht von oben herab auf Befehl. Es hat in der letzten Zeit nämlich zwei Versuche gegeben. Einmal von den Nazis und einmal von den Kommunisten. Beides hat sich auf Druck durchgesetzt, aber nur temporär – und zwar auf Zwang.“ Hallervorden hat sich schon in der Vergangenheit kritisch zum Thema geäußert. Er stößt sich nach eigenen Worten vor allem an gegenderten Formen in den Medien.