DIW-Expertin: Keine Gas-Engpässe in Deutschland zu befürchten

Der russische Gas-Lieferstopp nach Polen und Bulgarien führe nicht zu Versorgungsknappheit in Deutschland, so die Energieexpertin Claudia Kemfert.

Droht auch Deutschland ein Gas-Lieferstopp? (Symbolbild)
Droht auch Deutschland ein Gas-Lieferstopp? (Symbolbild)dpa/Roman Pilipey

Die Energieexpertin Claudia Kemfert rechnet nach dem russischen Gaslieferstopp nach Polen und Bulgarien nicht mit Versorgungsengpässen in Deutschland. Es sei derzeit nicht mit Versorgungsengpässen zu rechnen, da Deutschland und Europa „ausreichend mit Gas versorgt“ seien, sagte die Leiterin der Abteilung Energie am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Donnerstag.

Gas-Lieferstopp auch für Deutschland möglich

Während Polen auf den Lieferstopp vorbereitet sei, werde Bulgarien nach Einschätzung der Energieexpertin Hilfe benötigen. Allerdings sei auch dort kurzfristig nicht mit Versorgungsengpässen zu rechnen, da die Gasspeicher ausreichend gefüllt seien. „Europa und auch Deutschland sollten sich nicht erpressen lassen, sondern auf Vertragseinhaltung bestehen, und die Gaslieferungen wie vereinbart bezahlen“, mahnte Kemfert.

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Ein Gas-Lieferstopp sei allerdings auch für Deutschland wahrscheinlicher geworden. Russland habe die nächste Eskalationsstufe eingeleitet, „um Europa in Angst und Panik zu versetzen, und um die restlichen Europäischen Staaten zu zwingen ihre Gasrechnung in Rubel zu begleichen“, sagte Kemfert den Funke Zeitungen.

Deutschland müsse daher Vorkehrungen treffen, um seine Versorgungssicherheit zu gewährleisten, mahnte Kemfert. Die Bundesrepublik müsse verstärkt aus anderen Ländern Gas beziehen, im Sommer die Gasspeicher füllen und sich für den Winter vorbereiten durch verstärkte Energieeinsparungen.