Dresden: Polizei setzt mit Großaufgebot Demo-Verbot durch
Trotz verbotener „Querdenker“-Versammlungen in Dresden sammeln sich immer wieder kleinere Gruppen. Die Polizei hat die Situation unter Kontrolle.

Dresden-Die Polizei hat mit einem Großaufgebot in Dresden das Verbot von Corona-Protesten durchgesetzt. Unter anderem waren am Samstag der Neumarkt, der Landtag, die Brühlschen Terrassen sowie zahlreiche Straßen abgesperrt. Die Beamten kontrollierten im Stadtzentrum immer wieder kleinere Gruppen. „Uns ist es gelungen zu verhindern, dass sich die Grüppchen verbinden zu einer größeren Masse“, sagte Polizeisprecher Thomas Geithner. Teilweise wurden Platzverweise ausgesprochen, vielerorts die Identitäten überprüft.
Auf dem Dresdner Hauptbahnhof hatte die Polizei zwei kleinere Gruppen von mutmaßlichen Corona-Protestlern nach der Anreise gestoppt. Sie waren laut Polizei offenbar zu den verbotenen Corona-Protesten unterwegs. Im Zuge der Gefahrenabwehr wurden Platzverweise ausgesprochen, die Gruppen zurück nach Leipzig und Zwickau geschickt. Auch auf der Brühlschen Terrasse sowie auf der Augustusbrücke versammelten sich im Laufe des Tages kleinere Menschengruppen - manche ohne Maske und Mindestabstand.
Kretschmer kritisiert Verhalten der AfD
Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hatte am Samstag in Dresden das Verhalten der AfD und eines Teils der Bevölkerung im Freistaat in der Corona-Krise scharf kritisiert. In einer Rede auf dem Landesparteitag der CDU warf er der AfD, „Querdenkern“ und anderen „verschwurbelten Menschen“ vor, die Verantwortlichen von der Arbeit abzuhalten, Leute zu irritieren und den klaren Kurs, den man bei der Bekämpfung der Pandemie brauche, kaputt zu machen.
Am Nachmittag zählte die Polizei in Dresden rund 50 Verstöße gegen die sächsische Corona-Schutzverordnung. Unterstützt wurde die Dresdner Polizei von der Bereitschafts- sowie der Bundespolizei sowie von Kollegen aus anderen Bundesländern. Ein Polizeihubschrauber war im Einsatz, Wasserwerfer standen in Bereitschaft.
Polizei: Keine Szenen wie am 13. März
Die Polizei wollte Bilder wie am 13. März verhindern. Damals hatten sich in der Landeshauptstadt trotz eines auch von Gerichten bestätigten Verbotes einer „Querdenken“-Demo Hunderte Kritiker der Corona-Maßnahmen versammelt - zeitweise gerieten die Proteste außer Kontrolle, mehrere Beamte wurden verletzt.
Das Sächsische Oberverwaltungsgericht hatte am Freitagabend das Verbot der „Querdenker“-Versammlungen am Samstag in Dresden bestätigt. Auch eine geplante AfD-Kundgebung hatte die Stadt untersagt.
