Drogen und Waffen: Europol gelingt Schlag gegen Darknet-Kriminalität
Die Razzien fanden in neun Ländern gleichzeitig statt. Internationale Ermittler gingen dabei gegen illegale Online-Marktplätze vor. Es gab 150 Festnahmen.

Den Haag-Internationale Ermittler haben nach Angaben von Europol bei einer großangelegten Aktion gegen Kriminalität im Darknet 150 Menschen festgenommen. Knapp ein Drittel der Verdächtigen kommt aus Deutschland. Bei den Razzien seien mehr als 26 Millionen Euro beschlagnahmt worden, teilte die europäische Polizeibehörde am Dienstag in Den Haag mit. Insgesamt seien auch noch 234 Kilogramm Drogen und 45 Schusswaffen sichergestellt worden. Einige der Verdächtigen werden von Europol als „hochrangige Ziele“ eingestuft.
Die von Europol koordinierte Aktion „Dark HunTOR“ fand in neun Ländern statt – in Europa und den USA. Sie richtete sich gezielt gegen Anbieter und Käufer auf Darknet-Plattformen, also Online-Marktplätzen für illegale Waren. Die meisten der Verdächtigen wurden in den USA (65) festgenommen, gefolgt von Deutschland (47) und Großbritannien (24). Zu den beschlagnahmten Drogen gehörten 152 Kilogramm Amphetamine, 27 Kilogramm Opiate und über 25.000 Ecstasy-Pillen. Im Zuge der Aktion hatte Italien zwei illegale Online-Marktplätze geschlossen mit insgesamt mehr als 100.000 Angeboten illegaler Waren.
„Dark HunTOR“ folgte nach Angaben von Europol auf die Schließung des bisher größten illegalen Marktes – „DarkMarket“ – Anfang des Jahres in Deutschland. Deutsche Ermittler hatten damals die Betreiber festgenommen und die illegale Infrastruktur ausgehoben. Dadurch war nach Angaben von Europol eine Fülle an Beweisen gesammelt und weltweit Ermittlern zur Verfügung gestellt worden. In mehreren Ländern dauerten die Ermittlungen noch an, teilte Europol mit.
