Drogenhandel über Messengerdienst: Angeklagter gesteht

Über einen Messengerdienst soll der Mann Kokain, Amphetamine, MDMA und Haschisch vertrieben haben. Außerdem soll er illegal Waffen besessen haben. Er hat seine Taten jetzt gestanden. 

Ein Mitarbeiter der Stadtreinigung wurde „zu gierig nach Geld“: Er verkaufte Drogen via Messenger. Der Prozess gegen ihn hat am Mittwoch begonnen.
Ein Mitarbeiter der Stadtreinigung wurde „zu gierig nach Geld“: Er verkaufte Drogen via Messenger. Der Prozess gegen ihn hat am Mittwoch begonnen.Ritchie B. Tongo

Berlin-Weil er Drogen über einen Messengerdienst zum Kauf angeboten und per Post verschickt haben soll, muss sich ein 26-Jähriger vor dem Berliner Landgericht verantworten. Fünfeinhalb Monate nach seiner Verhaftung hat der Mann zu Prozessbeginn am Mittwoch gestanden. Er habe mit verschiedenen Betäubungsmitteln – darunter Kokain, Amphetamine, MDMA und Haschisch – gehandelt, erklärte der 28-Jährige. Eine „gewisse Spielleidenschaft“ habe dazu geführt, dass er „zu gierig nach Geld“ geworden sei. Er wolle nun „reinen Tisch“ machen, so der nicht vorbestrafte Mann.

Die Anklage lautet unter anderem auf bewaffneten Handel mit Betäubungsmitteln. Die Polizei hatte Ende April 2019 in zwei von dem 28-Jährigen genutzten Wohnungen neben Drogen auch eine Pistole, einen Revolver, scharfe Munition, zwei Schreckschusswaffen sowie einen Schlagring sichergestellt. Zudem seien eine Geldzählmaschine, eine Tablettiermaschine sowie diverse Verpackungsmaterialien für den Handel mit Rauschgift beschlagnahmt worden, heißt es in der Anklage. In Versandtaschen habe der Mann von März bis April 2020 Drogen verschickt und dafür eine Post-Filiale in Berlin-Grünau genutzt.

Der 28-Jährige erklärte, er habe damals ein Doppelleben geführt. Auf der einen Seite sei er der „böse Drogenhändler“ gewesen, auf der anderen ein guter Mitarbeiter der Stadtreinigung. Er wolle in Zukunft ohne Straftaten leben. Die bei ihm gefundenen Waffen seien zum Teil Erbstücke gewesen. „Ich hätte die Waffen nie eingesetzt“, so der Angeklagte. Der Prozess wird am 2. November fortgesetzt.