Behörde warnt: Teslas schalten Autopiloten kurz vor Aufprall ab
Die US-Kraftfahrzeugbehörde NHTSA hat Unfälle mit E-Autos von Tesla untersucht. Daraus ergibt sich ein schlimmer Verdacht gegen den Konzern von Elon Musk.

Die US-Kraftfahrzeugbehörde NHTSA hat festgestellt, dass Tesla-Autos bei Unfällen kurz vor dem Aufprall den Autopiloten ausschalten. Dies geht aus einem aktuellen Bericht der NHTSA hervor. Demnach hat die Selbstfahrfunktion „die Fahrzeugkontrolle weniger als eine Sekunde vor dem ersten Aufprall abgebrochen“. Heißt das, dass Tesla nicht die Verantwortung übernehmen will für Unfälle, die durch den Autopiloten verursacht werden?
Die Aussagen der NHTSA stehen entlastend wirkenden Unfallberichten entgegen, die Tesla-Chef Elon Musk publik gemacht hatte. Der Behörden-Bericht umfasst Untersuchungen zu 16 Unfällen, bei denen die autonom fahrenden Tesla-Fahrzeuge in Ersthelfer oder Baustellen von Straßenmeistereien gerast sind. Tesla führt die Unfälle indes auf Bedienfehler der Fahrzeugführer zurück.
Rückruf von Tesla-Autos wegen abgebrochenem Autopiloten?
„Autopilot ermöglicht es Ihrem Auto, innerhalb seiner Fahrspur automatisch zu lenken, zu beschleunigen und zu bremsen“, heißt es auf der Website von Tesla. Der Hersteller schreibt auch, dass „die aktuellen Autopilot-Funktionen eine aktive Überwachung durch den Fahrer erfordern und das Fahrzeug nicht autonom machen“.
Die NHTSA hält in ihrem Bericht fest, dass in vier der 16 Fälle die Nutzer weder akustisch noch visuell gewarnt wurden. Angenommen wird, dass dies der Grund für einen möglichen Rückruf vieler Tesla-Wagen sein könnte. Denn: Eine ausbleibende Warnung könnte einen Mangel darstellen.
Zudem zeigen die verfügbaren Videos der Unfälle, dass „die Annäherung an die Ersthelfer im Durchschnitt acht Sekunden vor dem Aufprall für den Fahrer sichtbar gewesen wäre“. Konkrete Konsequenzen fordert die NHTSA in ihrem Bericht allerdings nicht.
