Elternvertreter kritisieren Testpraxis in Berliner Kitas

Das „Test-to-stay“-Verfahren sei unter den derzeitigen Bedingungen nicht tragbar, so die Kritik.

Eine Mutter testet ihr Kind in einer Kita.
Eine Mutter testet ihr Kind in einer Kita.dpa/Peter Kneffel

Elternvertreter haben die aktuelle Praxis bei den Corona-Tests in Berliner Kindertagesstätten kritisiert. Das „Test-to-stay“-Verfahren sei unter den derzeitigen Bedingungen nicht tragbar, teilte der Landeselternausschuss Kitas am Freitag mit. Kinder und Beschäftigte können in Berlin weiter in der Einrichtung bleiben, auch wenn sie Kontaktpersonen eines positiv getesteten Covid-19-Falles in ihrer Kita-Gruppe sind.

Gleichzeitig gibt es tägliche Tests, um Infektionen möglichst schnell zu entdecken. Die Elternvertreter kritisierten, das Verfahren sei für Schulen entwickelt worden, wo – anders als in den Kitas – Maskenpflicht gelte, was eine Voraussetzung dafür sei. „Die Senatsverwaltung führt ein Verfahren ein, für welches die Voraussetzungen in Kitas nicht gegeben sind.“

Eltern: Lolli-Tests liefern keine verlässlichen Ergebnisse

Im Vergleich zu den Schulen bestehe in den Kitas damit eine viel höhere Infektionsgefahr, die nicht kommuniziert werde. Eltern würden in falscher Sicherheit gewogen. „Das scheint als Preis für die versprochene Offenhaltung der Kindertagesstätten von der Senatsverwaltung einfach hingenommen zu werden.“

Laut dem Elternausschuss erreichten ihn zahlreiche Meldungen über Lolli-Tests, die falsche negative Ergebnisse geliefert hätten; ein PCR-Test sei anschließend positiv ausgefallen. Die Elternvertreter kritisierten, die verwendeten Tests seien nur bei hoher Virenlast zuverlässig. Gleichzeitig gebe es aus zahlreichen Kitas die Rückmeldung, dass noch immer keine Lolli-Tests zur Verfügung stünden.