Ende der Proteste: Nächste Stadt schließt Deal mit Letzter Generation
In Marburg wird es künftig keine Aktionen der Letzten Generation mehr geben. Der Oberbürgermeister teilt Olaf Scholz seine Unterstützung für die Aktivisten mit.

Nach Hannover und Tübingen hat sich nun auch Marburg öffentlich hinter die Forderungen der Klima-Protestgruppe Letzten Generation gestellt. Das teilen die Aktivisten am Montag in einer Presseerklärung mit. In einem Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz sowie die Fraktionsvorsitzenden im Deutschen Bundestag bringt Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies (SPD) demnach seine Unterstützung für die Klimaaktivisten zum Ausdruck.
„Ich unterstütze die Forderung nach einem Bürger*innenrat, in dem repräsentativ und zufällig ausgewählte Bürger*innen die Frage beraten, wie wir in Deutschland Nullemissionen bis 2030 erreichen.“ schreibt Spies in seinem Brief, der der Berliner Zeitung vorliegt. Auch der Forderung nach einem bundesweiten dauerhaften 9-Euro-Ticket schließe er sich „nachdrücklich“ an.
Warum er es für notwendig hält, diesen Brief an die Bundespolitik zu richten, begründet der Oberbürgermeister so: „Viele Menschen treibt um, dass damit (Anm. der Redaktion: Verfehlen der Klimaneutralität 2030) das Erreichen existenzbedrohender Kipppunkte im Klimawandel droht. Regelmäßig kommen Bürger*innen jeden Alters auf mich [...] zu, die deshalb ernste Sorgen vor unserer und der Zukunft ihrer Kinder und Enkel haben.“ Spies schreibt weiter, dass er eine Antwort auf sein Schreiben erwartet.

Deal mit Letzter Generation: Keine weiteren Protestaktionen in Marburg
Zuletzt war es mehrfach zu Protesten in Marburg gekommen. Das Schreiben des Oberbürgermeisters ist nun Ergebnis von Gesprächen, die vergangenen Freitag Oberbürgermeister Spies zusammen mit seinem Referenten Philipp Höhn und Vertreterinnen und Vertretern der Letzten Generation führte. Die Letzten Generation hat daraufhin mit der Stadt Marburg vereinbart, keine weiteren Proteste im Stadtgebiet durchzuführen.
Solvig Schinköthe, Sprecherin der Letzten Generation resümiert laut der Erklärung: „Wir freuen uns sehr, dass nach Hannover und Tübingen jetzt auch in Marburg unser Protest von Erfolg gekrönt ist.“ Weiter sagt sie demnach: „Dass innerhalb von so kurzer Zeit nun schon aus drei Städten Forderungen nach einem Gesellschaftsrat für Null-Emissionen bis 2030 bei der Bundespolitik einlangen, zeigt auch, wie breit die Zustimmung für solch einen Gesellschaftsrat im Land ist. Wir freuen uns jetzt eine Einstellung der Proteste in Marburg verkünden zu können.“, so Schinköthe weiter.
