Eine Streichung der Mehrwertsteuer auf die geplante Gasumlage könnte nach Berechnungen des Vergleichsportals Check24 für Familien knapp 200 Euro pro Jahr ausmachen. Inklusive der geltenden Mehrwertsteuer von 19 Prozent würde die Umlage für einen Singlehaushalt mit einem Jahresverbrauch von 5000 Kilowattstunden demnach zwischen 89 und 298 Euro liegen, schrieb das Vergleichsportal in einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung.
Die Berechnungen gehen von einer Spanne für die Umlage von 1,5 bis 5 Cent pro Kilowattstunde aus, die Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) genannt hatte. Auf eine Familie mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden kämen demnach Mehrkosten zwischen 357 und 1190 Euro zu. Zu diesen Ergebnissen kommt auch das Portal Verivox.
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Würde die Mehrwertsteuer auf die Umlage wegfallen, läge ein Singlehaushalt bei einer Höhe der Umlage von 5 Cent je Kilowattstunde bei 250 statt 298 Euro jährlich. Die Musterfamilie müsste statt 1190 noch 1000 Euro zahlen, rechnet Check24 vor.
Steigende Preise: Gasumlage soll Energie-Importeuren helfen
Das Bundeskabinett hatte sich am Donnerstagabend auf eine Gasumlage geeinigt, die ab Herbst zu Preissteigerungen für Gaskunden führen wird. Die Bundesregierung will damit einen Zusammenbruch von Importeuren infolge stark gedrosselter russischer Gaslieferungen verhindern. Die Umlage soll ab Anfang Oktober greifen und Importeuren helfen, die Gas zwar deutlich teurer einkaufen müssen, diese Mehrkosten aber gemäß vertraglicher Regeln nicht ihren Kunden in Rechnung stellen können.
Habeck hat Finanzminister Christian Lindner (FDP) aufgefordert, nach Wegen zu suchen, die Umlage von der Mehrwertsteuer auszunehmen. Lindner betonte, er wolle die Umlage nicht besteuern, sei aber an Europarecht gebunden. Aus Kreisen des Finanzministeriums hieß es, das Klimaschutz- und Wirtschaftsministerium habe die Umlage so ausgestaltet, dass nach europäischem Recht eigentlich Mehrwertsteuer anfallen müsse.
