Erdbeben-Katastrophe: Wie überleben Menschen zehn Tage unter Trümmern?
Mehr als 42.000 Menschen starben durch das Beben vor zehn Tagen. Doch auch Überlebende werden noch immer gefunden. Das liegt wohl auch am Wetter.

Zehn Tage nach dem verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet werden immer noch Menschen aus den Trümmern gerettet, wie unter anderem die Istanbuler Feuerwehr berichtet. So haben türkische Rettungskräfte am Donnerstag – 248 Stunden nach dem Beben – ein 17-jähriges Mädchen geborgen. Aleyna Ölmez, deren Nachname auf Türkisch „Die, die nicht sterben wird“ bedeutet, wurde in der stark zerstörten Stadt Kahramanmaras gerettet, teilten Helfer mit.
Dass die Rettung überlebender auch nach über einer Woche noch möglich sei, liege vor allem am Wetter, sagte der Vize-Vorsitzende der türkischen Ärztekammer in Adana, Ali Ihsan Ökten, der dpa am Donnerstag. „Die Körperfunktionen der Verschütteten fährt bei dem Wetter runter“, sagte Ökten. So rette sich der Körper selbst. Wäre die Katastrophe im Sommer passiert, hätten Menschen niemals so lange ohne Wasser überleben können. In dem Gebiet steigen Temperaturen im Hochsommer häufig auf mehr als 30 Grad.
„Sehr, sehr viele in den Trümmern erfroren“
Dennoch seien auch die Menschen, die in den letzten Tagen gefunden wurden, absolute Ausnahmen. Denn auch das Winterwetter stelle natürlich ein Risiko dar: „Sehr, sehr viele sind in den Trümmern erfroren“, so Ökten.
Der Mediziner vermutet, dass viele der nun Geretteten irgendeinen Zugang zu Wasser gehabt hätten. In manchen Regionen habe es zwischendurch geschneit und geregnet. Auch das könne die Wasserversorgung mancher Verschütteter gewesen sein.
Das Beben der Stärke 7,8 hatte am Montag vergangener Woche das türkisch-syrische Grenzgebiet erschüttert. Die Zahl der bestätigten Todesopfer ist inzwischen auf mehr als 42.000 gestiegen. Die Türkei hat die Rettungseinsätze in einigen Regionen bereits ausgesetzt. Auch in den Gebieten in Syrien, die unter der Kontrolle der Regierung in Damaskus stehen, finden keine Such- und Rettungseinsätze mehr statt.
