Erderwärmung wird zwischen 2027 und 2042 kritische Grenze überschreiten

Die neue Studie der kanadischen McGill-Universität sei präziser als vorherige Untersuchungen und entkräftet damit die Argumente von Klimaskeptikern.

Die Studie reduziert die Vorhersageunsicherheiten des derzeit vom Weltklimarat IPCC verwendeten Ansatzes um etwa die Hälfte.
Die Studie reduziert die Vorhersageunsicherheiten des derzeit vom Weltklimarat IPCC verwendeten Ansatzes um etwa die Hälfte.
imago/Danita Delimont

Montreal- Klimamodelle spielen eine wichtige Rolle für das Verständnis des Erdklimas und wie es sich wahrscheinlich verändern wird. Eine neue Studie von Forschern an der McGill University verspricht genauere Ergebnisse als bisherige Untersuchungen. Demnach wird Schwellenwert für eine gefährliche, globale Erwärmung (+1,5 Grad) wahrscheinlich zwischen 2027 und 2042 überschritten werden. 

Die Studie basiert auf historischen Daten und reduziert die Unsicherheiten im Vergleich zu bisherigen Ansätzen um etwa die Hälfte, verglichen mit dem derzeit vom Weltklimarat IPCC verwendeten Ansatz. So sagen die Forscher ein viel engeres Zeitfenster voraus als die aktuelle Schätzung des Weltklimarats bis 2052. In einer Studie, die in der Zeitschrift Climate Dynamics veröffentlicht wurde, stellen Forscher der McGill University ihre neue und präzisere Methode zur Prognose der Erdtemperatur vor. 

„Unser neuer Ansatz zur Projektion der Erdtemperatur basiert auf historischen Klimadaten und nicht auf den theoretischen Beziehungen, die von den bisherigen Klimamodellen nur unvollkommen erfasst werden. Unser Ansatz erlaubt es, die Klimasensitivität und ihre Unsicherheit aus direkten Beobachtungen mit wenigen Annahmen abzuschätzen“, sagt Mitautor Raphael Hebert, ein ehemaliger Doktorand der McGill University, der jetzt am Alfred-Wegener-Institut in Potsdam arbeitet.

„Klimaskeptiker haben argumentiert, dass die Prognosen der globalen Erwärmung unzuverlässig sind, weil sie von fehlerhaften Supercomputermodellen abhängen. Diese Kritik ist zwar unberechtigt, unterstreicht aber die Notwendigkeit unabhängiger und anderer Ansätze zur Vorhersage der zukünftigen Erwärmung“, sagt Mitautor Bruno Tremblay, Professor am Department of Atmospheric and Oceanic Sciences der McGill University.

Im Durchschnitt fanden die Forscher auch heraus, dass die erwartete Erwärmung etwas geringer ausfällt, nämlich um etwa 10 bis 15 Prozent.