„Razoni“ legt in der Türkei an: Offenbar Käufer für ukrainischen Mais gefunden

Ursprünglich sollte die Lieferung in den Libanon gehen. Doch aufgrund der Verzögerung durch die russische Blockade stornierte der Käufer die Bestellung. Nun gibt es wohl einen neuen.

Die „Razoni“ ist mit 26.000 Tonnen Mais beladen.
Die „Razoni“ ist mit 26.000 Tonnen Mais beladen.dpa/kyodo

Nach einer tagelangen Hängepartie um seine Ladung ist der Frachter „Razoni“, der als erstes Schiff seit Kriegsbeginn mit Getreide an Bord die Ukraine verlassen hatte, in einen türkischen Hafen eingelaufen. Wie am Mittwochabend auf Ortungs-Websites zu sehen war, lief der Frachter in den Mittelmeerhafen von Mersin ein. Einem Medienbericht zufolge war zuvor ein neuer Käufer für die 26.000 Tonnen Mais an Bord gefunden worden.

Laut der Website The Middle East Eye wurde nun ein Käufer in der Türkei gefunden. Das Online-Medium berief sich auf einen Schiffsagenten.

„Razoni“ suchte händeringend nach Getreide-Käufer

Der libanesische Käufer der ersten ukrainischen Getreidelieferung per Schiff seit Beginn des russischen Angriffskriegs hat die Bestellung storniert. Grund sei die fünfmonatige Verzögerung der Lieferung, teilte die ukrainische Botschaft im Libanon mit. Daher hätten sich Käufer und Spediteur auf eine Annullierung des Auftrags geeinigt. Nun werde ein neuer Abnehmer gesucht.

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Die „Razoni“ hatte am Montag vergangener Woche mit rund 26.000 Tonnen Mais den ukrainischen Hafen Odessa in Richtung Libanon verlassen und hätte eigentlich am vergangenen Sonntag im libanesischen Hafen Tripoli anlegen sollen. Bereits Ende vergangener Woche deuteten sich Verzögerungen an. Zuletzt ankerte die „Razoni“ nach Angaben der Ortungsseite Marine Traffic vor der Mittelmeerstadt Mersin in der Südtürkei. Vor einer Woche verließ das Schiff den Hafen von Odessa – als Erstes nach Ende der Getreideblockade.

Wegen des russischen Angriffskrieges waren in den vergangenen Monaten alle Getreideexporte der Ukraine aus ihren Schwarzmeerhäfen blockiert, was zu einer Lebensmittelkrise weltweit beigetragen hatte. Erst kürzlich einigten sich Russland, die Ukraine, die Türkei und die Uno auf ein Abkommen, um die Blockade zu überwinden. Am vergangenen Montag erreichte erstmals ein solcher Frachter seinen Zielhafen.