EU-Kommission warnt vor Hungersnot in der Ukraine

Der für Katastrophenschutz zuständige Kommissar bezeichnet die Lage in den belagerten Städten als  „apokalyptisch“.

Kiew: Menschen decken zerbrochene Fenster Plastikplanen ab, nachdem Teile einer russischen Rakete, die von der ukrainischen Luftabwehr abgeschossen wurde, auf einem Wohnblock gelandet sind.
Kiew: Menschen decken zerbrochene Fenster Plastikplanen ab, nachdem Teile einer russischen Rakete, die von der ukrainischen Luftabwehr abgeschossen wurde, auf einem Wohnblock gelandet sind.dpa/Vadim Ghirda

EU-Katastrophenschutzkommissar Janez Lenarcic hat wegen des Krieges vor einer Hungersnot in der Ukraine gewarnt. „Die Menschen in den belagerten Städten sind apokalyptischen Zuständen ausgesetzt – keine Nahrung, kein Wasser, keine medizinische Versorgung und kein Ausweg“, sagte Lenaricic der Welt (Samstag). Es sei bereits der Beginn einer Hungersnot zu erkennen.

Drei Wochen nach Beginn der „rücksichtslosen Invasion“ Russlands sei die humanitäre Lage in der Ukraine bereits kritisch, sagte Lenarcic. So hätten medizinische Einrichtungen große Schwierigkeiten, die lebensnotwendigen Lieferungen zu erhalten.

Lenarcic: Lebensrettende Hilfen können Krisengebiete nicht erreichen

Die Europäische Kommission werde ihr humanitäres Engagement in Zusammenarbeit mit den Partnern vor Ort ausbauen. „Aber solange die Gefechte anhalten und es keine Waffenpause gibt, können die Menschen, die lebensrettende Hilfen benötigen, nicht erreicht werden“, sagte der slowenische EU-Kommissar.

Es sei eine „absolute Verpflichtung in allen Kriegen“, Zivilisten zu schützen und medizinischem Personal Zugang zu gewähren, unterstrich er. „Ich rufe Russland erneut auf, seinen Verpflichtungen gemäß dem humanitären Völkerrecht gerecht zu werden und die Militäroperation sofort einzustellen.“