EU-Parlament: Satiriker Sonneborn lästert vor Merkel über Merkel

Sonneborn machte sich mit einem satirischen Redebeitrag über die deutsche EU-Ratspräsidentschaft lustig. Er schloss seine Rede mit einem Abgesang auf den HSV.

Martin Sonneborn.
Martin Sonneborn.dpa/Gregor Fischer

Brüssel-Der deutsche Europaabgeordnete Martin Sonneborn hat sich in der Plenarsitzung mit Bundeskanzlerin Angela Merkel mit einem satirischen Redebeitrag über die deutsche EU-Ratspräsidentschaft lustig gemacht. „Anscheinend verspürt Europa eine unbändige Sehnsucht, sich deutscher Führung zu unterwerfen“, sagte der frühere Chefredakteur des Titanic-Magazins am Mittwoch kurz nach einer mit viel Applaus bedachten Rede von Merkel im Parlament in Brüssel. In Anspielung auf die Nazi-Zeit fügte er dann an: „Warum erst jetzt und nicht schon vor 80 Jahren? Dem Kontinent wäre einiges erspart geblieben.“

Sonneborn zog dann zum Beispiel über die Pläne für das milliardenschwere Corona-Konjunkturprogramm und den Umgang der EU mit dem umstrittenen ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban her. „Wenn ich richtig las, planen Sie, das Coronavirus mit viel Geld zu ersticken – übrigens etwas, das der EU mit dem nicht minder schäbigen Viktator Orban leider nicht geglückt ist“, sagte er an die Adresse von Merkel gerichtet.

Zu anderen Prioritäten Merkels für die deutsche EU-Ratspräsidentschaft sagte er: „Sie werden den Klimawandel verbieten und die Chinesen bewegen, uns künftig etwas leiser auszulachen.“ Und die Migration werde Merkel bewältigen, indem sie sicherstelle, „dass die Gemeinheiten dort geschehen, wo sie nicht so auffallen“.

Seine einminütige Rede schloss Sonneborn mit den Worten: „Ihre Macht kennt nur eine Grenze: Selbst Sie und Ihre (...) Milliarden können nicht dafür sorgen, dass der Hamburger SV jemals wieder in die Bundesliga aufsteigt.“ (AFP)