EU-Parlamentspräsidentin: „Wir sollten ernsthaft erwägen, Kampfjets zu schicken“

Bei einem Treffen in der Ukraine sprach sich Roberta Metsola für eine Ausweitung der Waffenlieferungen und einen schnellen EU-Beitritt der Ukraine aus. 

Metsola und Selenskyj trafen sich zu Gesprächen im westukrainischen Lwiw.
Metsola und Selenskyj trafen sich zu Gesprächen im westukrainischen Lwiw.UKRAINIAN PRESIDENTIAL PRESS SERVICE/AFP

Die Präsidentin des Europaparlaments, Roberta Metsola, hat sich für eine Ausweitung der Waffenlieferungen an die Ukraine ausgesprochen. Die EU-Mitglieder sollten „ernsthaft erwägen, Kampfflugzeuge in die Ukraine zu schicken“, sagte Metsola am Samstag bei einem Besuch in der Ukraine.

Zugleich bekräftigte die maltesische Politikerin ihre Unterstützung für einen schnellen EU-Beitritt des von Russland angegriffenen Landes. „Die Zukunft der Ukraine ist die Mitgliedschaft in der Europäischen Union“, verkündete sie bei Twitter. Am Rande des Treffens mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj erklärte Metsola, sie hoffe auf einen Beginn der Beitrittsverhandlungen noch in diesem Jahr.

Metsola: „Habe viel von der Ukraine gelernt“

Metsola war bereits am Freitagabend in der westukrainischen Stadt Lwiw eingetroffen. „Es ist schön, wieder in der Ukraine zu sein“, twitterte sie sowohl auf Englisch als auch auf Ukrainisch. Auf Bildern war sie unter anderem bei Treffen mit Selenskyj sowie mit ihrem ukrainischen Amtskollegen Ruslan Stefantschuk zu sehen. Mit diesem legte Metsola am Samstag Blumen vor einem Denkmal für gefallene Soldaten nieder.

Bei Twitter erklärte die 44-Jährige weiter: „Ich habe im vergangenen Jahr viele Dinge von der Ukraine gelernt.“ Das Wichtigste aber sei, im Kampf für Frieden und Freiheit niemals aufzugeben. Metsola war kurz vor Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine Parlamentspräsidentin in Straßburg geworden. Die Ukraine besuchte sie zuletzt im April 2022.

Bei den Gesprächen am Samstag ging es nach Angaben der ukrainischen Seite auch um die von Kiew zuletzt vorgeschlagene „Friedensformel“. Diese sieht unter anderem den vollständigen Abzug feindlicher Truppen aus der Ukraine sowie eine völkerrechtliche Ahndung russischer Kriegsverbrechen vor. „An der Ukraine wurde ein Verbrechen begangen, und wir fordern eine gerechte Bestrafung“, verkündete Selenskyj vergangene Woche vor der UN-Generalversammlung in New York.