Die EU-Staaten haben sich auf eine Ausbildungsmission für die ukrainischen Streitkräfte verständigt. Der Ausschuss der ständigen Vertreter der 27 Mitgliedstaaten billigte am Freitag in Brüssel einstimmig Pläne, die Trainingsprogramme für rund 15.000 Soldaten vorsehen, wie mehrere Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur bestätigten.
Zwar wird ukrainischen Streitkräften schon seit Monaten westliches Know-how für den Kampf gegen die russischen Truppen vermittelt, nun haben sich die die EU-Staaten jedoch konkret auf eine Ausbildungsmission geeinigt. Um das Risiko eines russischen Angriffs auf die Mission zu minimieren, wird die Ausbildung nicht in der Ukraine, sondern in EU- und Nato-Staaten wie Polen und Deutschland organisiert.
Deutschland soll bis zu 5000 Ukrainer ausbilden
Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht hatte am Donnerstag am Rande eines Nato-Treffens in Brüssel gesagt, Deutschland werde einen signifikanten Beitrag zu der Mission leisten. Nach Angaben aus EU-Kreisen soll die Bundeswehr in den nächsten Monaten bis zu 5000 ukrainische Soldaten ausbilden.
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Die EU-Mission ist zunächst auf zwei Jahre angelegt. Dabei sollen zum Beispiel Scharfschützen ausgebildet und Fähigkeiten in Bereichen wie Minenräumung und Sanitätsdienst vermittelt werden.
Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hatte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell im August ein neues Programm zur Ausbildung der ukrainischen Streitkräfte ins Gespräch gebracht. Auf Basis nationaler Absprachen hatten einzelne EU-Staaten bereits mit der Ausbildung begonnen – darunter auch Deutschland. Ende August besuchte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) den Truppenübungsplatz Putlos in Schleswig-Holstein, wo ukrainische Soldaten von der Bundeswehr am Panzer ausgebildet wurden.
