Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte verurteilt Frankreich wegen „erniedrigender Behandlung“ von Asylbewerbern

Am Stadtrand von Paris leben tausende Flüchtlinge unter schlimmen Bedingungen in illegalen Zeltcamps. 

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg.
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg.Foto: epa/dpa/ J.-C.

Paris/Straßburg-Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat Frankreich wegen „erniedrigender Behandlung“ von Asylbewerbern verurteilt. Geklagt hatten nach Angaben von dpa ursprünglich fünf asylsuchende Männer, drei Klägern gab das Gericht nun recht. Frankreich soll ihnen nun jeweils zwischen 10.000 und 12.400 Euro zahlen. 

„Sie schliefen auf der Straße, hatten keinen Zugang zu sanitären Einrichtungen, verfügten über keinerlei Mittel zur Bestreitung ihres Lebensunterhalts und hatten ständig Angst, überfallen oder ausgeraubt zu werden“, urteilte der Gerichtshof mit Sitz in Straßburg am Donnerstag. Zum Teil hätten die Männer auf der Straße in Zelten leben müssen. Eine solche Behandlung der Kläger lasse einen „Mangel an Respekt vor ihrer Würde“ erkennen.

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Vor allem im Großraum Paris gibt es am Stadtrand riesige Lager, in denen Flüchtlinge nahe den Autobahnen leben. Sie sind auf die Unterstützung von Helfern angewiesen. Die Lager, in denen oft mehr als 1000 Menschen leben, werden immer wieder von der Polizei geräumt.