Deutschland nahm 2022 über eine Million Ukrainer auf

Acht von zehn Flüchtlinge kamen im vergangenen Jahr aus der Ukraine nach Deutschland. Der humanitäre Kraftakt habe viele Leben gerettet. 

Dieses preisgekrönte Foto zeigt ein Mädchen, das mit anderen Flüchtlingen aus dem besetzten Cherson auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums in Saporischschja in der Ukraine ankommt.
Dieses preisgekrönte Foto zeigt ein Mädchen, das mit anderen Flüchtlingen aus dem besetzten Cherson auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums in Saporischschja in der Ukraine ankommt.dpa/Florian Bachmeier

Vor dem Flüchtlingsgipfel am Donnerstag hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) den humanitären Kraftakt bei der Versorgung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine im Jahr 2022 betont. „Wir haben bis heute 1.062.000 Ukrainerinnen und Ukrainern vor Putins brutalen Angriffen Schutz geboten“, sagte Faeser der Düsseldorfer Rheinischen Post (Mittwoch). Durch diesen großen humanitären Kraftakt aller staatlicher Ebenen hätten viele Leben gerettet werden können. Acht von zehn Flüchtlinge seien im vergangenen Jahr aus der Ukraine nach Deutschland gekommen.

Am Donnerstag lädt Faeser zum zweiten Mal zum Flüchtlingsgipfel ein. Beteiligt sind vor allem die kommunalen Spitzenverbände, die 16 zuständigen Landesminister, das Bundesfinanz- und das Bundesbauministerium sowie die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, wie Faeser mitteilte.

Faeser fordert eine stärkere europäische Verteilung der Kriegsflüchtlinge

So viele Menschen gut unterzubringen und zu versorgen, koste immer mehr Kraft, je länger es dauere, sagte Faeser. Das bringe das Land an vielen Orten an Grenzen. Sie forderte erneut, eine stärkere europäische Verteilung der Kriegsflüchtlinge.

Im Jahr 2022 habe der Bund die Länder und Kommunen finanziell mit 3,5 Milliarden Euro unterstützt, sagte sie. Für dieses Jahr seien weitere 2,75 Milliarden Euro vereinbart. Ergänzend dazu habe der Bund die Länder und Kommunen in erheblichem Umfang durch zusätzliche Umsatzsteuermittel finanziell entlastet. Zudem seien fast 69.000 Unterbringungsplätze in Bundesliegenschaften zur Verfügung gestellt worden.