Fahrer kommt nach SUV-Unfall mit vier Toten in Berlin vor Gericht

Die Anklage wirft dem Mann fahrlässige Tötung und fahrlässige Gefährdung des Straßenverkehrs vor.

Bei dem Unfall in der Invalidenstraße in Mitte starben vier Menschen, darunter ein dreijähriger Junge (Archivbild).
Bei dem Unfall in der Invalidenstraße in Mitte starben vier Menschen, darunter ein dreijähriger Junge (Archivbild).dpa/Britta Pedersen

Berlin-Gut zwei Jahre nach einem SUV-Unfall in Berlin mit vier Toten kommt der Fahrer vor Gericht. Der Prozess gegen den 44-Jährigen soll nächsten Mittwoch (27. Oktober, 9.30 Uhr) vor dem Landgericht Berlin beginnen, wie die Pressestelle am Donnerstag mitteilte. Die Anklage wirft dem Mann fahrlässige Tötung und fahrlässige Gefährdung des Straßenverkehrs vor. Zunächst sind laut Gericht 20 Prozesstage bis Anfang Februar 2022 geplant, um das Geschehen vom 6. September 2019 aufzuklären. Der Fall hatte bundesweit für Empörung gesorgt.

Der Wagen des Beschuldigten war damals über die Gegenfahrbahn hinweg von der Invalidenstraße in der Innenstadt abgekommen. Das Auto rammte eine Ampel, tötete die Menschen auf dem Gehweg und durchbrach einen Bauzaun. Unter den vier Todesopfern war auch ein dreijähriger Junge.

Nach Gerichtsangaben war der Fahrer zuvor vor einer roten Ampel, vor der mehrere Fahrzeuge warteten, ausgeschert und hatte seinen Wagen stark beschleunigt. Infolge eines epileptischen Anfalls sei es zum Krampf gekommen, sodass er mit durchgedrücktem Gaspedal „konstant voll beschleunigend gradlinig“ etwa 80 Meter weitergefahren sei.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 44-Jährigen vor, das schwere Auto gefahren zu haben, obwohl bei ihm eine strukturelle Epilepsie bestanden habe und eine Gehirnoperation erst etwa einen Monat zurücklag. Er habe erkennen können, dass er gesundheitlich nicht in der Lage gewesen sei, das Fahrzeug sicher zu führen.