Gegen einen Mann aus Yonkers wird Anklage erhoben. Die Polizei sagt, sie habe eine AK-47 in seinem Auto gefunden. Am selben Tag war er vor dem Haus der iranisch-amerikanischen Journalistin Masih Alinejad von einer Kamera gefilmt worden. Sie glaubt, dass der Mann da war, um sie zu töten.
„Ich habe keine Angst um mein Leben, sie können mich umbringen, weil ich weiß, dass sie die Idee der Freiheit nicht ermorden können“, sagte Alinejad in einem Interview dem israelischen Journalisten Amichai Stein. „Meine Botschaft an das iranische Regime lautet ‚Fahrt zur Hölle! Ich habe keine Angst‘“, so Alinejad.
Iranian journalist and human rights activist @AlinejadMasih escaped in last moment from an assassin armed who arrived at the door of her home in New York. In an interview w/ me she conveys a message to the Iranian regime: "Go to hell. I'm not afraid"pic.twitter.com/McWqFiBNDA
— Amichai Stein (@AmichaiStein1) August 4, 2022
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Aus dem Exil für die Freiheit
Für viele Menschen im Iran ist Masih Alinejad ein Vorbild, doch genau das lässt sie zu einem Dorn im Auge des iranischen Regimes werden. Masih, die seit 2014 in New York lebt, kämpft aus dem Exil für die Rechte iranischer Frauen in der fundamentalistischen Diktatur. Täglich erreichen sie Bilder und Videos aus ihrer Heimat, die den Kampf der Aktivisten dokumentieren. Alinejad teilt diese in den sozialen Netzwerken: So gibt sie ihnen eine Stimme. Für die Frauen dort nicht ungefährlich: Zahlreiche sind inzwischen zu langjährigen Haftstrafen verurteilt, weil sie öffentlich gegen den Kopftuchzwang aufbegehrten.
Gefährliches Aufbegehren
Ihr Aktivismus birgt Gefahren. Gegner drohen Alinejad und ihrer Familie mit Gewalt und Tod. Ihr Bruder wurde verhaftet und zu einer jahrelangen Gefängnisstrafe verurteilt. Sie erhält regelmäßig Morddrohungen. Und so kann sie sich auch im New Yorker Exil nicht sicher fühlen.
Im vergangenen Juli veröffentlichte Alinejad auf Twitter sowie auf ihrer Plattform MyStealthyFreedom einen Aufruf, gegen das islamische Kopftuch aufzubegehren. Sie bezeichnete die Aktion als „Frauenrevolution“.
„Wir sagen Nein zu vierzig Jahren der Erniedrigung iranischer Männer und Frauen“, so Alinejad in ihrem Aufruf. Der Protest richtete sich gegen „die Diskriminierung und Demütigung durch den obligatorischen Hijab, nicht gegen ein Stück Stoff“, erklärte sie.
