Fall Maddie McCann: Frau gibt sich als seit 16 Jahren vermisstes Mädchen aus
Eine Frau aus Polen behauptet, das verschwundene Mädchen zu sein. Als Beweis veröffentlicht sie Gegenüberstellungen von Kinderfotos.

Eine Frau aus Polen hat sich als die seit fast 16 Jahren verschwundene Maddie McCann ausgegeben. Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtete, veröffentlichte die Frau mehrere Fotos auf Instagram unter dem Account-Namen „iammadeleinemccann“ (auf deutsch: Ich bin Madeleine McCann). Dort stellte sie Fotos der zu dem Zeitpunkt ihres Verschwindens knapp vierjährigen Maddie und ihren eigenen Kinderfotos gegenüber.
Innerhalb weniger Tage hat der Account auf Instagram bereits über eine Million Follower. Die Frau namens Julia gab an, einen DNA-Test machen zu wollen um festzustellen, ob sie wirklich das seit langem vermisste Mädchen ist. Ihren Angaben zufolge stimmten Maddies Eltern dem bereits zu.
Fall Maddie: Experten halten DNA-Test für unnötig
Doch Experten sind skeptisch: „Es ist nahezu ausgeschlossen, dass diese Frau Maddie McCann ist“, sagt Christian Fehrlin dem RND. Fehrlin ist CEO und Gründer von Ava-X, einem Hersteller von Gesichtserkennungssoftware aus der Schweiz. Die Software sieht keine größere Ähnlichkeit zwischen Maddie und Julia. Einen DNA-Test sieht Fehrlin nicht als nötig an.
Der Fall Maddie McCann ist weltweit bekannt. Das britische Mädchen verschwand am 3. Mai 2007 aus einem Praia da Luz in Portugal, wo ihre Familie Urlaub machte. Seit 2020 wird ein Deutscher als mutmaßlicher Entführer des Mädchens verdächtigt. Seit April 2022 führt die deutsche und portugiesische Polizei ihn als Beschuldigten. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig bereitet eine Anklage gegen den Mann wegen Vergewaltigung und Kindesmissbrauchs vor.
