Für die Interimsintendanz bei dem seit Wochen wegen möglicher Mittelverschwendung und Fehlplanungen in der Kritik stehenden RBB zeichnet sich nach Medienberichten ein Personalvorschlag ab. Wie der Tagesspiegel und der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) am Montag berichteten, gilt die derzeitige Verwaltungsdirektorin des WDR, Katrin Vernau, als aussichtsreiche Kandidatin. Die 49-Jährige sei die Favoritin der vierköpfigen Findungskommission.
Der Rundfunkrat will die Übergangsintendantin am Mittwochnachmittag wählen. In der vergangenen Woche war die Wahl wegen Uneinigkeit verschoben worden.
Die neue Übergangsintendantin würde aus Baden-Württemberg kommen
Vernau stammt aus Baden-Württemberg. Seit 2015 ist sie Verwaltungsdirektorin des WDR. Vor ihrer Tätigkeit beim Westdeutschen Rundfunk war die promovierte Wirtschaftswissenschaftlerin nach RBB-Angaben Partnerin bei der Unternehmensberatung Roland Berger und zudem Kanzlerin an den Universitäten Ulm und Hamburg. Im Jahre 2011 war sie vom damaligen SPD-Spitzenkandidaten Nils Schmid als potenzielle Forschungsministerin ins sozialdemokratische Schattenkabinett für Baden-Württemberg nominiert worden.
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Nach Vorwürfen über Korruption, Vorteilsnahme und Verschwendung von Beitragsgeld war die ehemalige RBB-Intendantin Patricia Schlesinger Anfang August zurückgetreten. In der Folge wurde die 61-jährige Journalistin vom Rundfunkrat mit sofortiger Wirkung abberufen. Anschließend kündigte der RBB-Verwaltungsrat Schlesingers Dienstvertrag fristlos und schloss Abfindungen oder Ruhegeldzahlungen an sie aus.
