Fusion-Festival: Bisher 499 Corona-Infektionen nach Event

Zum Fusion-Festival kamen voriges Wochenende 75.000 Menschen. Viele Besucher haben sich mit Corona infiziert. Die Polizei nahm zudem zwei LSD-Dealer fest.

Die Fusion auf dem alten Militärflugplatz in Lärz in Mecklenburg-Vorpommern
Die Fusion auf dem alten Militärflugplatz in Lärz in Mecklenburg-VorpommernImago/Frank Brexel

Beim Fusion-Festival in Lärz in Mecklenburg-Vorpommern vom 29. Juni bis 4. Juli haben sich offenbar Hunderte Menschen mit Corona angesteckt. In einem Forum des Festivals zählen die heimgekommenen Besucher ihre Infektionen selbst. 499 Corona-Fälle wurden bis Donnerstag, 11.57 Uhr, gezählt.

Abweichungen sind nach Angaben der Forums-Mitglieder möglich, da eventuell Infektionen nicht gezählt oder doppelt gezählt werden.

Die Polizei gab bereits am Mittwoch eine erste Bilanz bekannt. Demnach waren zum Festival insgesamt 75.000 Menschen auf den ehemaligen Militärflugplatz in Lärz gekommen. Rund 500 Polizisten waren im Einsatz.

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Fusion-Bilanz der Polizei: 56 Autofahrer mit Drogen, Dealer festgenommen

Bei Kontrollen wurden 56 Autofahrerinnen und -fahrer festgestellt, die wohl unter Drogeneinfluss Fahrzeuge führten, zudem wurden 80 Strafanzeigen wegen illegalen Drogenbesitzes gestellt. Als „herausragend“ nannte die Sprecherin den Aufgriff zweier mutmaßlicher Drogendealer, bei denen eine Vielzahl von Rauschgiftarten, darunter 8200 sogenannte LSD-Trips, beschlagnahmt wurden. Die 31- und 32-jährigen Tatverdächtigen kamen in Untersuchungshaft. Der Straßenverkaufswert dieser Drogen liege bei einer sechsstelligen Summe.

Bei der Polizeiwache unmittelbar am Festivalgelände wurden vier Diebstähle, eine gefährliche Körperverletzung und eine Sachbeschädigung angezeigt. Die Polizei ermittelt auch wegen des Verdachts der Verletzung des Intimbereichs durch Bildaufnahmen. Einen ähnlichen Fall von illegalen Bildaufnahmen in einer Dusche hatte es schon einmal in Lärz gegeben.

Wartezeiten auf dem Bahnhof in Neustrelitz sorgen für Debatte

Mit einer Reihe von Sonder- und Entlastungszügen habe die Deutsche Bahn die Situation entspannen können; so mussten Fusion-Besucher laut Polizei auch zu Spitzenzeiten am Bahnhofsvorplatz sowie auf den Bahnsteigen in Neustrelitz maximal eine Stunde warten. Die Fusion-Organisatoren stellen das anders da und sprechen von anlasslosen Kontrollen durch die Bundespolizei am Bahnhof und langen Wartezeiten.

Das Festival mit 40 Bühnen auf dem ehemals sowjetischen Militärflugplatz gilt als eines der größten Musik- und Theaterfeste Europas. (mit dpa)