Feuerball am Himmel: Meteorit über Großbritannien zu sehen
Videoaufnahmen vom Sonntag belegen, dass der Brocken mit 48.000 km/h unterwegs war. Sowas schafft kein Weltraumschrott.

Cheltenham-Feuer am Himmel! Ein Meteorit über Großbritannien hat bei Wissenschaftlern und Augenzeugen für Aufregung gesorgt. Hunderte hätten den Himmelskörper am Sonntagabend beobachtet, teilte die wissenschaftliche Vereinigung UK Fireball Alliance am Montag mit. Auch in Island und den Niederlanden sei der Feuerball zu sehen gewesen. Vermutlich seien Stücke des Meteoriten nördlich der Stadt Cheltenham auf die Erde gefallen, rund 140 Kilometer nordwestlich von London.
Besonders helle Meteoriten werden auch Boliden genannt. Dabei handelt es sich meist um Gestein, das mit hoher Geschwindigkeit durch den Weltraum rast. Beim Eintritt in die Erdatmosphäre stößt es auf Widerstand und wird gebremst. Dabei entstehen Wärme und Licht - dieses Phänomen ist dann am nächtlichen Himmel zu sehen. SCAMP, das Netzwerk aller Meteoriten-Kameras, konnte nahe Nuneatons ein Video des Feuerballs einfangen, das das Netzwerk auf Twitter postete.
Fantastic footage of last night's #fireball from Ben Stanley's https://t.co/eAMviWBAAV / https://t.co/1wOo3FHJ2u meteor camera in Nuneaton. (People, buy this camera!) The fireball may have dropped meteorites in Gloucestershire. @amsmeteors @UKMeteorNetwork @trilby pic.twitter.com/Q8XqkeopDC
— SCAMP - a component of the FRIPON network (@SCAMP_Meteors) March 1, 2021
Videoaufnahmen belegten, dass der Brocken mit rund 48.000 Kilometern pro Stunde unterwegs gewesen sei, sagte Ashley King vom Natural History Museum in London. Das sei zu schnell, als dass es sich um menschengemachten Weltraumschrott handele. „Es war also weder eine alte Rakete noch ein Satellit.“ Die Videos ermöglichten auch, die ursprüngliche Umlaufbahn um die Sonne zu rekonstruieren: Der Himmelskörper sei zwischen Mars und Jupiter unterwegs gewesen.
„Falls Sie einen Meteoriten finden, fotografieren Sie ihn möglichst und notieren Sie die Koordinaten“, bat Katherine Joy von der Universität Manchester. Berühren solle man das Gestein nicht.
