Finnland macht Kampfansage an den Kreml

Sollte Russland Finnland angreifen, würde es heftigen Widerstand leisten, sagt der Chef der finnischen Streitkräfte. „Wir wären ein harter Brocken.“

Timo Kivinen, Chef der finnischen Streitkräfte
Timo Kivinen, Chef der finnischen StreitkräfteImago/Lehtikuva

Im Falle eines russischen Angriffs auf sein Land hat der Chef der finnischen Streitkräfte heftigen Widerstand angekündigt. Laut der Nachrichtenagentur Reuters, sagte General Timo Kivinen in einem Interview, Finnland habe sich jahrzehntelang auf einen russischen Angriff vorbereitet.

Das Land habe ein beachtliches Arsenal aufgebaut, aber davon abgesehen sei ein entscheidender Faktor, dass die Finnen zum Kampf motiviert seien. „Die wichtigste Verteidigungslinie ist zwischen den Ohren, wie der Krieg in der Ukraine derzeit beweist“, so Kivinen.

Die militärische Verteidigung Finnlands sei genau für die Art von Krieg entwickelt worden, die derzeit in der Ukraine geführt werde. „Die Ukraine war ein harter Brocken, und Finnland wäre es auch“, sagte Kivinen mit Blick auf Russland.

Russland sieht Finnlands Beitrittspläne zu Nato als Bedrohung

Finnland und Schweden hatten Mitte Mai offiziell einen Antrag auf Nato-Mitgliedschaft gestellt. Russland sieht dies als Bedrohung. Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu kündigte daraufhin an, dass bis Jahresende zwölf neue Militärbezirke an der westlichen Grenze Russlands entstehen sollen. Der russische Vize-Außenminister Sergej Rjabkow nannte den Antrag einen „weiteren schweren Fehler mit weitreichenden Folgen“. Auch Kremlchef Wladimir Putin bezeichnete den geplanten Nato-Beitritt Finnlands als Fehler. Finnlands Abkehr von der traditionellen Neutralität werde zu einer Verschlechterung der bislang guten nachbarschaftlichen Beziehungen führen.

Derzeit befinden sich Finnland und Schweden in Gesprächen mit der Türkei, die die Beitrittsverhandlungen blockiert. Ankara ist verärgert über die angebliche Unterstützung von Helsinki und Stockholm für kurdische Kämpfer und Waffenembargos gegen die Türkei.