Finnlands Regierungschefin Marin: Der Westen hätte den Ukraine-Krieg verhindern können
Schon nach der Annexion der Krim habe man „große Fehler“ gemacht, so die finnische Ministerpräsidentin. Russland müsse in seine Schranken verwiesen werden.

Der Westen hätte Russlands Krieg gegen die Ukraine nach Einschätzung von Finnlands Ministerpräsidentin Sanna Marin verhindern können. Als Russland 2014 die ukrainische Halbinsel Krim überfiel, habe man den „großen Fehler“ gemacht, gemeinsam nicht stärker zu reagieren, sagte sie am Samstag bei der Münchner Sicherheitskonferenz. „Wenn wir stärker auf die Krim reagiert hätten, dann würde der Krieg nicht stattfinden.“
Marin erklärte, Russland habe offenbar gedacht, bei der Invasion im vergangenen Jahr werde es laufen wie 2014 auf der Krim und der Krieg könne innerhalb einiger Wochen einfach und schnell gewonnen werden. „Wir müssen jetzt aus der aktuellen Situation lernen“, sagte Marin, die in einer Podiumsdiskussion mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach. „Ich glaube, die wichtigste Lehre ist, nicht naiv zu sein.“
Auch sie wolle eine Welt, die schön, gut und sicher sei und in der man kein Geld in Streitkräfte stecken müsse. Der einzige Weg zu Frieden und zur Sicherung der internationalen Ordnung sei aber, dafür zu sorgen, dass Europa und die demokratischen Länder stark seien. Man brauche einen Hebel gegen autoritäre Länder wie Russland, sagte Marin. Diese müssten dazu gebracht werden, zweimal darüber nachzudenken, ob sie wirklich Gewalt gegen andere anwenden wollten.
