Fischsterben in der Oder: Polnischer Regierungschef entlässt Spitzenbeamte

Im Zusammenhang mit dem massiven Fischsterben in der Oder hat der polnische Premierminister zwei Spitzenbeamte mit sofortiger Wirkung entlassen.

Tote Fische werden von einer Gruppe des THW eingesammelt.
Tote Fische werden von einer Gruppe des THW eingesammelt.IMAGO/Winfried Mausolf

Weil sie zu langsam auf das Fischsterben in der Oder reagiert haben sollen, hat Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki zwei Spitzenbeamte entlassen. Der Chef der Wasserbehörde und der Leiter der Umweltbehörde müssten ihre Ämter mit sofortiger Wirkung räumen, schrieb Morawiecki am Freitag per Kurznachrichtendienst Twitter.

„Ich teile die Ängste und die Empörung über die Vergiftung der Oder. Diese Situation konnte man auf keine Weise vorhersehen, aber die Reaktion der zuständigen Behörden hätte schneller kommen müssen.“

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Das Fischsterben in der Oder beunruhigt seit Tagen die Menschen, die in Polen und Deutschland an dem Fluss leben. Tausende tote Fische wurden entdeckt, ein Teil davon auf Höhe der Stadt Frankfurt (Oder) und umliegender Orte. Nach Angaben der polnischen Wasserbehörde sind zehn Tonnen verendeter Fisch geborgen worden. Zuletzt hatte es sowohl in Deutschland als auch in Polen Kritik am Umgang der polnischen Behörden mit der Krise gegeben.

Die Ursache des Fischsterbens ist noch ungeklärt. Nach Aussage von Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Grüne) wurde in Deutschland ein erhöhter Quecksilbergehalt in Wasserproben festgestellt. Allerdings sei nicht klar, ob das Quecksilber für das Massensterben der Fische verantwortlich ist.

Polen Vize-Klimaminister Jacek Ozdoba sagte dagegen am Freitag, nach Untersuchungen von Wasserproben aus den Wojwodschaften Westpommern, Lebus und Niederschlesien könne man die Informationen aus Deutschland über erhöhte Quecksilberwerte nicht bestätigen.