Flüchtiger Straftäter untergetaucht: Suchaktion in Nauen
Bei einem Ausgang in Berlin konnte der verurteilte Straftäter flüchten. Zwei Wochen fahndete die Polizei nach ihm - nun gibt es einen Erfolg.

Die Polizei hat den vor zwei Wochen geflüchteten Insassen der Sicherungsverwahrung am Dienstagnachmittag im Bereich Nauen festnehmen können. Ein Hinweis aus der Bevölkerung führte die Ermittler zu einem Hochsitz an einem Feld nördlich der Stadt Nauen. Er sei entkräftet gewesen und daher in einem Rettungswagen untersucht worden.
Die Polizeidirektion West hatte zuvor mitgeteilt, dass hoher Fahndungsdruck und Hinweise von Bürgern zur Festnahme führten. „Der Entwichene wurde durch die sichtbaren und verdeckten polizeilichen Maßnahmen zunehmend isoliert und in eine Lage gebracht, aus der heraus er dann widerstandslos festgenommen werden konnte“, sagte der Leiter der Fahndungsmaßnahmen, Lars Brückner, laut Mitteilung.
Er sei in die Justizvollzugsanstalt nach Brandenburg an der Havel gebracht worden. Justizministerin Susanne Hoffmann (CDU) reagierte erleichtert und dankte den Einsatzkräften.
Bundesweite Fahndung: Auch Hubschrauber und Hunde waren im Einsatz
Immer wieder rückten in den vergangenen Tagen Polizeikräfte aus, um den Gesuchten aufzuspüren. Auch Hunde und ein Hubschrauber kamen zum Einsatz. Bundesweit wurde nach dem Mann mit Foto und Beschreibung gesucht. Nach Angaben der Polizei gingen mehr als 140 Hinweise ein.
Der verurteilte Straftäter, der wegen Totschlags und Sexualstraftaten zu einer hohen Freiheitsstrafe verurteilt worden war, kam nach seiner Haftzeit im Jahr 2017 in die Sicherungsverwahrung nach Brandenburg an der Havel. Am 15. Februar bekam er Ausgang und war in Begleitung zweier Justiz-Bediensteter in Berlin. Im Europa-Center in der Nähe der Gedächtniskirche konnte er bei einem Toilettengang entkommen.
Der 64-Jährige, der in Nauen lebte, wurde bundesweit gesucht. In und um die Stadt Nauen herum hatte die Polizei mit vielen Einsatzkräften nach ihm gefahndet. Polizeipräsenz war sichtbar, unter anderem waren auch Bereitschaftspolizisten ausgerückt, wie ein Sprecher der Polizeidirektion West am Dienstag sagte. Einsatzkräfte verteilten in Geschäften auch Handzettel, mit denen sie fahnden.
