Flughafen Tegel: Zeltstadt für Ukraine-Flüchtlinge mit 7500 Plätzen

Das Ankunftszentrum Tegel soll binnen einer Woche zu voller Kapazität hochgefahren werden. 7500 Schlafplätze könnten dann für Kriegsflüchtlinge bereitstehen.

Berlin: Auf dem Flughafengelände in Tegel entsteht ein neues Ankunftszentrum für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine.
Berlin: Auf dem Flughafengelände in Tegel entsteht ein neues Ankunftszentrum für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine.Imago/Jens Schicke

Die Zahl der Schlafplätze für Ukraine-Flüchtlinge in Berlin-Tegel wird massiv aufgestockt. Das neue Ankunftszentrum auf dem ehemaligen Flughafen solle rasch auf bis zu 7500 Plätze ausgebaut werden, berichtet der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) unter Berufung auf das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten. Die bisherigen Kapazitäten zur Unterbringung von Kriegsflüchtlingen reichen demnach nicht aus.

Dem RBB-Bericht zufolge sollen ergänzend zu 2500 Plätzen im Flughafengebäude weitere 5000 Plätze in einer Zelt- und Containerstadt auf dem ehemaligen Rollfeld entstehen. Die Arbeiten liefen bereits. Das Ziel: Das Ankunftszentrum Tegel soll binnen einer Woche zu voller Kapazität hochgefahren werden. Geplant seien beispielsweise auch: Infopunkte für Beratungsangebote, Kiosk, Waschsalon, Schließfächer, Handy-Ladestationen, Kinderbetreuung, Polizeiwache und ein medizinisches Zentrum. Ein eigener Busbahnhof soll die koordinierte Weiterfahrt von Geflüchteten erleichtern, die nicht in Berlin bleiben.

Stillgelegte Flughafen-Infrastruktur wieder zum Laufen bringen

„Unser Team hat in den letzten Tagen die komplett stillgelegte Infrastruktur der zentralen Flughafengebäude wieder zum Laufen gebracht“, sagte der Geschäftsführer der Tegel Projekt GmbH, Philipp Bouteiller. Insgesamt hat das landeseigene Unternehmen dem Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten nach eigenen Angaben mehr als 30.000 Quadratmeter Geschossfläche in den Gebäuden und mehr als 100.000 Quadratmeter an Frei- und Verkehrsflächen übergeben.

CDU fordert Katastrophenalarm in Berlin wegen Flüchtlingslage

Angesichts des anhaltenden Andrangs ukrainischer Kriegsflüchtlinge in der Hauptstadt fordert die Berliner CDU die Ausrufung des Katastrophenalarms. Auf dieser Basis seien klarere und raschere Entscheidungen auf Landesebene sowie eine schnellere Verfügbarkeit finanzieller Ressourcen möglich, heißt es einem am Montag veröffentlichten Positionspapier des CDU-Landesvorsitzenden Kai Wegner und seines Stellvertreters Falko Liecke. So könne bedarfsgerecht in Personal, Sachausstattung und Unterbringung investiert werden.

Hintergrund: Allein am Berliner Hauptbahnhof und am Zentralen Omnibusbahnhof sind von Freitag bis Sonntag rund 20.000 ukrainische Kriegsflüchtlinge angekommen. Rund 18.000, darunter 9000 mit Sonderzügen nur für Geflüchtete, erreichten den Hauptbahnhof. Mehr als 2000 stiegen am ZOB aus den Bussen, wie der Lagebericht der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales von Montag zeigt. Insgesamt etwa 3000 Menschen seien im gleichen Zeitraum mit Bussen in andere Bundesländer verteilt worden. (mit dpa)