Warnstreik bei der Lufthansa beginnt: Diese Flüge fallen am BER aus

Mitten in der Ferienzeit: Alle Flugzeuge der Lufthansa sind am Hauptstadtflughafen gestrichen. So lange soll der Warnstreik der Beschäftigten dauern.

Reisende stehen am Flughafen BER am frühen Morgen an einem Check-in-Schalter. Wegen des Verdi-Warnstreiks hat die Lufthansa für Mittwoch nahezu ihren kompletten Flugplan abgesagt.
Reisende stehen am Flughafen BER am frühen Morgen an einem Check-in-Schalter. Wegen des Verdi-Warnstreiks hat die Lufthansa für Mittwoch nahezu ihren kompletten Flugplan abgesagt.dpa/Paul Zinken

Mit einem Warnstreik des Bodenpersonals hat die Gewerkschaft Verdi den Flugbetrieb der Lufthansa weitgehend lahmgelegt. Der Ausstand begann am frühen Morgen, wie Streikleiter Marvin Reschinsky der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.

Lufthansa hat vorsorglich mehr als 1000 Flüge an den Drehkreuzen Frankfurt und München gestrichen und fürchtet Auswirkungen bis zum Freitag, dem letzten Schultag vor den Sommerferien in Bayern. Auch der Flughafen Berlin Brandenburg (BER) ist von den Streiks betroffen. Alle Flüge der Lufthansa sind am BER gestrichen. 134.000 Passagiere mussten ihre Reisepläne ändern oder ganz absagen. Bereits am Dienstag waren mindestens 47 Verbindungen ausgefallen.

Schalter unbesetzt

Lufthansa hat den betroffenen Passagieren davon abgeraten, zu den Flughäfen zu kommen, weil dort die meisten Schalter ohnehin nicht besetzt seien. Bereits bei vorangegangenen Arbeitskämpfen waren die Terminals am Streiktag weitgehend leer geblieben.

Bestreikt werden laut Verdi seit 3.45 Uhr verschiedene Lufthansa-Gesellschaften an den Drehkreuzen Frankfurt und München sowie in Düsseldorf, Hamburg, Berlin, Bremen, Hannover, Stuttgart und Köln. Aufgerufen sind ganz unterschiedliche Beschäftigtengruppen wie das Schalterpersonal, Flugzeugtechniker und die Fahrer der riesigen Schlepper, die Flugzeuge am Flughafen auf die richtigen Positionen bringen. Der Ausstand soll bis Donnerstag, 6.00 Uhr, dauern. Verdi hat zu Kundgebungen an den Flughäfen Frankfurt, Hamburg und München aufgerufen.

Diese Flüge sind in Berlin laut Abflugplan gestrichen
  • 6.45 Uhr: Frankfurt/Main (Lufthansa LH 045)
  • 7.45 Uhr: Frankfurt/Main (Lufthansa LH 175)
  • 9.45 Uhr: Frankfurt/Main (Lufthansa LH 187)
  • 9.50 Uhr: München (Lufthansa LH 1931)
  • 10.45 Uhr: Frankfurt/Main (Lufthansa LH 183)
  • 11.45 Uhr: Frankfurt/Main (Lufthansa LH 185)
  • 12.50 Uhr: München (Lufthansa LH 1937)
  • 13.45 Uhr: Frankfurt/Main (Lufthansa LH 189)
  • 14.45 Uhr: Frankfurt/Main (Lufthansa LH 191)
  • 14.55 Uhr: München (Lufthansa LH 1945)
  • 16.45 Uhr: Frankfurt/Main (Lufthansa LH 195)
  • 17.45 Uhr: Frankfurt/Main (Lufthansa LH 193)
  • 17.50 Uhr: München (Lufthansa LH 1961)
  • 18.45 Uhr: Frankfurt/Main (Lufthansa LH 203)
  • 19.45 Uhr: Frankfurt/Main (Lufthansa LH 201)

Eurowings operiert normal

An den dezentralen Flughäfen fallen voraussichtlich jeweils nur die Lufthansa-Flüge von und nach München und Frankfurt aus. Neben den 1023 abgesagten Flügen mit LH-Flugnummer können weitere Verbindungen von Konzerngesellschaften wie Swiss, Austrian und Air Dolomiti hinzukommen, da sie an den Drehkreuzen von Lufthansa-Bodenpersonal abgefertigt werden. Die nicht bestreikte Direktflug-Tochter Eurowings geht hingegen von einem weitgehend normalen Flugbetrieb im gesamten Netz aus.

Lufthansa und Verdi haben erst in zwei Runden über die künftigen Gehälter und Arbeitsbedingungen der rund 20.000 Bodenbeschäftigten gesprochen. Ein dritter Termin ist für den 3./4. August in Frankfurt vereinbart. Ein erstes Angebot hatte Verdi als zu niedrig abgelehnt. Die Gewerkschaft verlangt 9,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 350 Euro.