Forderungen von 14 Millionen Euro: TV-Koch Schuhbeck ist pleite

Seine Zahlungsschwierigkeiten rechtfertigte Alfons Schuhbeck mit den Folgen des Corona-Lockdowns. Doch es gab wohl mehr Gründe für den geschäftlichen Ruin.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Sternekoch Alfons Schuhbeck.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Sternekoch Alfons Schuhbeck.dpa/Ursula Düren

Die finanziellen Probleme von Alfons Schuhbeck sind offenbar weitaus größer als bisher angenommen. Im Zuge der Insolvenz seines Gastro-Imperiums seien laut einem Medienbericht bislang Forderungen von rund 14 Millionen Euro angemeldet worden. Neben Ansprüchen externer Gläubiger machen laut Informationen des Magazins Stern dabei auch verschiedene Schuhbeck-Firmen gegenseitig Forderungen geltend.

Der 72-jährige TV-Koch betrieb in Münchens Altstadt zwei Restaurants, eine Bar, eine Kochschule, einen Cateringservice, einen Gewürzhandel sowie eine Eisdiele. Bereits im Juli 2021 musste er für seine Unternehmen Insolvenz anmelden. Das Verfahren sei unter anderem durch die Anträge zweier Krankenkassen ausgelöst worden, hieß es. Schuhbeck rechtfertigte damals seine Zahlungsunfähigkeiten mit wirtschaftlichen Folgen des Corona-Lockdowns.

Unterlagen aus der Insolvenzverwaltung würden nun offenlegen, dass die politischen Maßnahmen in der Pandemie nicht allein für den finanziellen Absturz verantwortlich seien. Der Insolvenzverwalter soll in einem Bericht zu Schuhbecks Partyservice bereits für frühere Jahre Mängel bei der Buchführung aufgeführt haben: Das „Buchwerk“ der Sparte sei schon für die Jahre 2016 und 2017 „höchst zweifelhaft, unvollständig und nicht ausreichend belastbar“.

Verworrene Geschäftsstrukturen: Alfons Schuhbeck lehnt Kommentar ab

Die Lage bei der Eventfirma muss also weit dramatischer gewesen sein als dargestellt. Eine mögliche Erklärung: Schuhbeck hatte seine Firmen auf dem Papier zwar separat geführt, die Geschäfte intern jedoch derart miteinander verwoben, dass Kosten und Einnahmen nur noch schwer zuzuordnen waren. Alfons Schuhbeck und sein Anwalt lehnten einen Kommentar hierzu ab.

Das Restaurant „Südtiroler Stuben“, der Gewürzhandel sowie der Catering-Bereich werden mittlerweile von Schuhbecks Sohn sowie ungenannten Investoren weitergeführt. Der Unternehmensgründer selbst sei ungemindert engagiert, heißt es aus seinem Umfeld. Auch das Onlineportal Bunte.de berichtete.

Neben der Insolvenz ermittelt die Münchener Staatsanwaltschaft zudem wegen Steuerhinterziehung gegen den 72-Jährigen. Bisher sei noch unklar, ob es zu einem Prozess kommt.