Formel 1 distanziert sich von Ecclestone-Aussagen zu Rassismus
Ecclestone hatte in einem CNN-Interview gesagt, schwarze Menschen seien oft rassistischer als weiße. Außerdem empfinde er die Formel 1 nicht als rassistisch.

Die Formel 1 hat sich klar von Aussagen ihres früheren Chefs Bernie Ecclestone zu Rassismus distanziert. Diese hätten keinen Platz in der Formel 1 oder der Gesellschaft, hieß es in einer Mitteilung auf der Homepage der Rennserie am Freitagabend: „In einer Zeit, in der Einheit erforderlich ist, um Rassismus und Ungleichheit zu bekämpfen, stimmen wir den Kommentaren von Bernie Ecclestone, die in der Formel 1 oder in der Gesellschaft keinen Platz haben, überhaupt nicht zu.“
In einem am Freitag veröffentlichten Interview des US-Fernsehsenders CNN hatte der 89-Jährige unter anderem gesagt, in vielen Fällen seien schwarze Menschen rassistischer als weiße Menschen. Die Formel 1 betonte: „Herr Ecclestone hat seit seinem Ausscheiden aus unserer Organisation im Jahr 2017 keine Rolle in der Formel 1 gespielt. Sein Ehrenvorsitz ist im Januar 2020 abgelaufen.“
Den Einsatz von Weltmeister Lewis Hamilton gegen Rassismus hatte Ecclestone zwar gelobt, er sieht aber keine Diskriminierung schwarzer Menschen in der Rennserie. „Diese letzte Kampagne, die er für schwarze Menschen macht, ist wunderbar“, sagte Ecclestone. „Nein, überhaupt nicht“, antwortete er anschließend auf die Frage, ob er die Formel 1 als rassistisch empfinde.
Hamilton hat in den vergangenen Wochen immer wieder öffentlich die „Black-Lives-Matter“-Bewegung unterstützt. Zudem warf er laut dpa der Formel 1 vor, ein „von Weißen dominierter“ Sport zu sein und gründete eine Kommission, die mehr schwarzen Menschen den Weg in die Formel 1 ebnen soll. Mercedes und eine Reihe von Fahrerkollegen solidarisierten sich mit Hamilton. In der vergangenen Woche verkündete die Formel 1 außerdem die Gründung einer Initiative, die unter dem Motto #WeRaceAsOne unter anderem Rassismus und Ungleichheit bekämpfen soll.