Forscher entdecken riesige unterirdische Wassermassen

Was lange nur vermutet wurde, ist jetzt bewiesen: Eine Übergangsschicht zwischen den Erdkrusten kann Massen an Wasser abspeichern.

Forscher haben neue Erkenntnisse über die unterirdische Übergangsschicht gewonnen.
Forscher haben neue Erkenntnisse über die unterirdische Übergangsschicht gewonnen.imago/YAY Images

Geowissenschaftler der Goethe-Universität Frankfurt haben ein riesiges Wasserreservoir unter der Erdkruste entdeckt. Ein Diamant brachte die Forscher auf die Spur. Das deutsch-italienische Team untersuchte den Edelstein aus 660 Metern Tiefe und entdeckte seinen einen hohen Wassergehalt. 

Was Wissenschaftler lange nur vermuteten, ist nun bestätigt: Meerwasser kann zusammen mit abtauchenden tektonischen Platten bis kurz vor den oberen Erdmantel gelangen. „Der Wasserkreislauf unseres Planeten bezieht also auch das Erdinnere ein“, so die Forscher. 

Übergangsschicht speichert große Mengen Wasser

Die Untersuchungen ergaben, dass das Meerwasser bis zur sogenannten Übergangsschicht gelangen kann. So heißt die Grenzschicht zwischen dem oberen und unteren Erdmantel. Sie liegt zwischen 410 und 660 Kilometern tief. 

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Bisher war noch nicht viel zum Wassergehalt dieser Schicht bekannt. Doch wie Forscher nun herausfanden, ist der Druck in der Schicht ist besonders hoch, sodass die dort entstehenden Minerale Wasser tatsächlich abspeichern können – so wie der in Botswana gefundene Diamant. Die Kapazität ist so groß, dass sie „theoretisch das Sechsfache der Wassermenge unserer Ozeane“ aufnehmen könnte. „Wir wussten also, dass die Grenzschicht enorme Wasserspeicherkapazität hat“, meint Brenker. „Wir wussten aber nicht, ob sie auch tatsächlich Wasser speichert,” so ein Forscher. 

Lange ging die Forschung davon aus, dass die Übergangsschicht eine Art Barriere für die Dynamiken unterhalb der Erdkruste darstellt. Durch die gefundenen Wasservorkommen ändert sich jedoch diese Ansicht. Die Schicht werde wird „plötzlich zum Antrieb im globalen Stoffkreislauf“.