Forscher entdeckt neue Retweet-Milbe

Tobias Pfingstl hatte bereits im vergangenen Jahr die Twitter-Milbe mithilfe japanischer Forscher entdeckt. Nun hat er eine weitere Art gefunden: die Retweet-Milbe.

So sieht sie aus, die Retweet-Milbe
So sieht sie aus, die Retweet-Milbedpa/Yuito Obae/Universität Graz

Auf die Twitter-Milbe folgt die Retweet-Milbe: Ein Forscher aus Österreich hat zum zweiten Mal eine bislang unbekannte Milben-Art mit Hilfe eines Online-Beitrags entdeckt. Der Biologe Tobias Pfingstl veröffentlichte vor kurzem die erste wissenschaftliche Beschreibung eines in Japan lebenden Tierchens, das er Ameronothrus retweet nannte – zu Deutsch Retweet-Milbe. Milben – zu denen auch die Zecken gehören – sind Spinnentiere.

Bereits voriges Jahr identifizierte der 44-jährige Forscher der Universität Graz mit Hilfe von japanischen Twitter-Nutzern eine Art, die er Twitter-Milbe (Ameronothrus twitter) taufte. Ein Naturliebhaber hatte das Spinnentier an der Küste in der Nähe von Tokio fotografiert und auf der Online-Plattform gepostet. Ein Wissenschaftler der Hosei-Universität in der japanischen Hauptstadt sah die Bilder und informierte den Milben-Experten Pfingstl. Der stellte fest, dass es sich um eine unbekannte Art handelte.

Kurz danach postete ein anderer japanischer User ein Foto von Milben an einem Felsstrand bei Tottori und stellte online die Frage, ob das die neu entdeckte Art sei. Pfingstl ließ sich Exemplare der knapp einen Millimeter großen Lebewesen nach Österreich schicken und kam zu dem Schluss, dass eine weitere unbekannte Spezies vorlag. So kam die Retweet-Milbe zu ihrem Namen. Als Retweeten wird das Weiterverbreiten eines Online-Beitrags auf Twitter bezeichnet.

Diese Spezies wurde mit Hilfe von Twitter entdeckt und Retweet-Milbe getauft.
Diese Spezies wurde mit Hilfe von Twitter entdeckt und Retweet-Milbe getauft.Tobias Pfingstl/Universität Graz

Bisher sind laut Pfingstl erst eine Handvoll Tier- und Pflanzenarten mit Hilfe von Sozialen Medien entdeckt worden. „Es gibt noch viel zu entdecken“, sagte er. Derzeit seien rund 50.000 Milbenarten bekannt, doch jedes Jahr kämen 100 bis 200 neue dazu.