Experte: Post Covid ist „keine neue Volkskrankheit“

Mehrere Millionen Menschen sind im ersten Dreivierteljahr 2021 an Corona erkrankt - einige plagen Langzeitfolgen. Experten geben aber Entwarnung - wieso?

Beschwerden, die länger als zwölf Wochen nach einer Infektion mit dem Corona-Virus bestehen, werden als Post Covid bezeichnet.
Beschwerden, die länger als zwölf Wochen nach einer Infektion mit dem Corona-Virus bestehen, werden als Post Covid bezeichnet.dpa/Sebastian Gollnow

4,2 Millionen Corona-Fälle wurden bis Ende September 2021 bestätigt -  rund 300.000 Patienten sind einer Auswertung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) zufolge in den ersten neun Monaten vergangenen Jahres mit länger anhaltenden Beschwerden nach Corona-Infektionen - sogenanntem Post Covid - in Arztpraxen behandelt worden.

Der Chef des Zentralinstituts, Dominik von Stillfried, kann angesichts Zahlen entwarnen: „Post Covid entwickelt sich nicht zu einer neuen Volkskrankheit.“.

Eigener Abrechnungscode für Long-Covid-Patienten

Seit Beginn des Jahres können Betroffene von Langzeitschäden mithilfe eines eigenen Abrechnungscode identifiziert werden, so das Zi weiter. Der Code wurde in den ersten drei Quartalen bis Ende September 2021 für 303. 267 Patienten dokumentiert - im ersten Quartal erstmalig bei knapp 110. 000, im zweiten bei 125.000 und im dritten bei 68.000.

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Als „Long Covid“ definieren die deutschen Patientenleitlinien Beschwerden, die länger als vier Wochen nach einer Infektion bestehen - als „Post Covid“, wenn sie länger als zwölf Wochen nach der Infektion den Alltag einschränken. Das Robert Koch-Institut (RKI) schreibt dazu erklärend im Netz: „Somit umfasst „Long Covid“ sowohl im Anschluss an eine akute Covid-19-Erkrankung vier bis zwölf Wochen nach Symptombeginn noch bestehende Symptome als auch das „Post-Covid-19-Syndrom“. (mit dpa)