Frankreich schließt neue Lockdowns nicht mehr aus

In zwei weiteren Städten wird die höchste Alarmstufe ausgerufen. Premier Castex kann lokale Ausgangssperren nicht mehr ausschließen.

Frankreichs Premierminister Jean Castex.
Frankreichs Premierminister Jean Castex.imago images/Panoramic/Federico Pestellini

Paris-Wegen der weiter massiv steigenden Corona-Infektionszahlen prüft die französische Regierung eine Verschärfung der Maßnahmen bis hin zu örtlichen Ausgangssperren. Präsident Emmanuel Macron könnte bereits am Mittwochabend bei einem Fernsehauftritt neue Einschränkungen des öffentlichen Lebens ankündigen. „Wir sind tatsächlich in einer sehr schwierigen Lage“, sagte Premierminister Jean Castex am Montag im Nachrichtensender Franceinfo. 

Der seit rund drei Monaten amtierende Premierminister warnte vor weiteren Einschränkungen für die Bürger, falls sich die Lage verschlimmere. Castex sagte, das Land sei mitten „in einer zweiten starken Welle“ der Pandemie, die „keine Lockerungen“ erlaube. Zugleich bekräftigte er, dass die Regierung eine zweite landesweite Ausgangssperre wegen der Konsequenzen für Wirtschaft und Gesellschaft „mit allen Mitteln verhindern“ will. Auf die Frage, ob Einschränkungen dieser Art auf lokaler Ebene möglich seien, antwortete er: „Nichts darf ausgeschlossen werden, wenn man sich die Lage in unseren Krankenhäusern anschaut.“

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Frankreich hatte am Sonnabend annähernd 27.000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden gemeldet – so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Am Sonntag waren es dann gut 16.000 Neuinfektionen gewesen. In Großstädten wie Paris, Lyon und Marseille gilt bereits die höchste Corona-Warnstufe. Dort mussten Bars und gastronomische Einrichtungen, die keine Speisen verkaufen, für zwei Wochen schließen. Castex bestätigte, dass nun auch in Toulouse und Montpellier die höchste Alarmstufe ausgerufen wird.