Der französische Gasnetzbetreiber GRTgaz baut seine Exportkapazitäten nach Deutschland aus. Diese sollen Mitte Oktober zur Verfügung stehen, teilte GRTgaz am Mittwoch in Paris mit. Der Gasnetzbetreiber warnte zudem davor, dass im Fall eines sehr kalten Winters auch in Frankreich das Gas knapp werden könnte.
Unter solchen Umständen könnten bis zu 16 Terawattstunden fehlen, was etwa fünf Prozent der üblichen im Winter verbrauchten Menge entspreche, hieß es in der Mitteilung. Dies sei jedoch vermeidbar, wenn die von der Regierung vorgegebenen Energiesparziele erreicht würden.
Französische Gasspeicher zu 94 Prozent gefüllt
Derzeit seien die französischen Gasspeicher zu 94 Prozent gefüllt, zehn Punkte mehr als der europäische Durchschnitt. „In einem durchschnittlichen Winter kann das französische Gassystem die Nachfrage bedienen und dabei auch zur europäischen Solidarität beitragen“, betonte GRTgaz.
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— GRTgaz (@GRTgaz) September 14, 2022
👉 "Le système gaz et le système électrique sont imbriqués et solidaires pour faire face à l'hiver 2022" @thtrouve, DG de GRTgaz. pic.twitter.com/YHYncQIIkq
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Deutschland und Frankreich haben sich für den kommenden Winter gegenseitige Energielieferungen zugesagt. Frankreich will Gas liefern und im Gegenzug mehr Strom importieren, sollte es die Lage im Winter erfordern. Darauf hatten sich Präsident Emmanuel Macron und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in der vergangenen Woche geeinigt.
Macron hatte Unternehmen und Haushalte dazu aufgerufen, zehn Prozent Strom einzusparen. Der Betreiber des französischen Stromnetzes RTE möchte mit Sparsamkeitsappellen an Haushalte und Industrie in diesem Winter Versorgungsunterbrechungen verhindern. Bei einer starken Belastung des Netzes sei eine Verringerung des Stromverbrauchs um 1 bis 5 Prozent nötig und bei extremen Wetterlagen um 15 Prozent, teilte RTE am Mittwoch mit. Normalerweise erwarte man während des Winters nur vereinzelt Situationen, in denen es einen Aufruf zum Senken des Verbrauchs geben werde. Extremsituationen seien weniger wahrscheinlich.
Risikosituationen bei der Stromversorgung drohten unter der Woche zwischen 8und 13 Uhr sowie zwischen 18 und 20 Uhr. Ganztägige Probleme oder Schwierigkeiten am Wochenende werden nicht erwartet. Auf keinen Fall drohe in Frankreich ein Blackout mit einem kompletten Kontrollverlust über die Stromversorgung. RTE habe Möglichkeiten, auf Schwankungen zu reagieren.
